Neos-Ökonom Lukas Sustala warnt: Bei der Wachstumsprognose der EU liegt Österreich weit abgeschlagen an viertletzter Stelle
Österreich ist in der Frühjahrsprognose der EU Nachzügler. “Die Regierung müsste rasch überprüfen, ob ihre Hilfen auch treffsicher sind oder uns gar im Aufschwung bremsen”, sagt Neos-Ökonom Lukas Sustala gegenüber dem eXXpress. Er ortet viele Baustellen: “Wir brauchen so dringend wie selten eine Reformagenda”.
Kürzlich hat die EU-Kommission ihre Frühjahrsprognose präsentiert. Für Österreich erfreulich ist dabei: Die Wachstumsprognose 2021 wurde leicht angehoben. Weniger erfreulich: Österreich bleibt in der Covid-Rezession weiterhin Nachzügler, und wird von fast allen anderen Staaten ziemlich deutlich abgehängt.
Zwischen 2019 und 2021 wird das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Österreich demnach um real mehr als vier Prozent sinken. Nur in Italien, Spanien und Malta erholt sich die Wirtschaft noch langsamer.
Ein Signal für mehr Vertrauen in den Standort wäre nötig
Gegenüber dem eXXpress unterstreicht der Ökonom und Leiter der Neos-Parteiakademie Lukas Sustala: “Die Regierung müsste selbstkritisch und rasch überprüfen, ob ihre Hilfen auch treffsicher sind oder uns gar im Aufschwung bremsen. Eine Reform etwa der Kurzarbeit ist überfällig.” Sustala verweist auf die hohen Summen, die mittlerweile von der Regierung ausgegeben wurden: “Die Republik Österreich musste relativ hohen Aufwand betreiben, um mit Hilfsmaßnahmen in der Krise gegenzusteuern. Sie machte 7000 Euro neue Schulden pro Einwohner für 2020 und 2021. Und dennoch kommen wir im Vergleich langsam aus der Rezession heraus.”
Sustala unterstreicht: “Wir brauchen aktuell so dringend wie selten eine klare Reformagenda: Wir haben unabhängig von der Pandemie immer noch große Baustellen, die uns zurückhalten, von der hohen Steuerlast bis zur relativ schlechten digitalen Infrastruktur. Diese Baustellen abzuarbeiten wäre ein echtes Signal für mehr Vertrauen in den Standort.”
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