Neue Studie: Leih-E-Roller sind keine Hilfe im Klimaschutz
Ausgeliehene Elektro-Scooter sind aus keinem modernen Stadtbild mehr wegzudenken. Als „klimaschonende“ Alternative zu Autos werden sie gefeiert. Doch die Strom-Roller helfen nicht, CO2-Emissionen in den Städten zu reduzieren. Ganz im Gegenteil …
Besonders auf Kurzstrecken sollte man, so der fromme Wunsch, vom Auto auf E-Roller umsteigen. Problem nur, das macht niemand! Ein Forschungsteam deckte auf, dass geteilte E-Scooter und E-Bikes hauptsächlich Verkehrsmittel ersetzen, die ohnehin schon nachhaltig sind. Sie bilden also den Nutzern in der Realität eine Alternative zu Straßenbahn und Fahrrad. Autofahrten werden hingegen seltener ersetzt. Und unter diesem Gesichtspunkt schaden geteilte Roller und E-Bikes dem Klima mehr als sie nützen.
Forscher werteten 65.000 Fahrten aus
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, sammelten Forschenden drei Monate lang die Positionsdaten, Buchungen sowie Umfragedaten von 540 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern in der Stadt Zürich. Damit konnten rund 65.000 Fahrten mit acht verschiedenen Verkehrsmitteln rekonstruiert werden. Diese wurden mit Informationen zum Wetter und zu den jeweils verfügbaren Mobilitätsmöglichkeiten ergänzt. So entstand ein Modell der Verkehrsmittelwahl, das geteilte E-Scooter, E-Bikes, Öffis, Strecken zu Fuß und den Autoverkehr umfasst, berichtet der „Tagesanzeiger“.
Zürich dürfte bei diesem Resultat keine Ausnahme bilden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Erkenntnisse auf die meisten europäischen Städte mit gutem Öffi-Angebot übertragbar sind. Und kaum eine andere Großstadt hat ein so gutes Öffi-Netz wie Wien.
Private Roller schneiden besser ab
Besser abgeschnitten haben in der Studie übrigens private E-Roller und E-Bikes. Die Besitzer dieser Geräte ersetzen deutlich häufiger Fahrten mit dem Auto und stossen demzufolge unter dem Strich weniger CO2 aus als die Verkehrsmittel, die sie ersetzen.
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