Ölpreis fällt – Russlands erster Schritt Richtung Deeskalation?
Nicht zufällig ist der Ölpreis seit wenigen Tagen im Sinkflug: Russland möchte damit seine Gesprächsbereitschaft gegenüber der Ukraine signalisieren. An österreichischen Tankstellen merkt man währenddessen nichts von der Entspannung am Ölmarkt – die Spritpreise bleiben weiterhin hoch.
Der Preis für europäisches Brent-Öl fiel zeitweise um mehr als sechs Prozent auf 103 Dollar pro Barrel (rund 159 Liter). Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zeitweise um über 7 Prozent unter die Marke von 100 Dollar pro Fass. Nach wie vor notiert der Ölpreis jedoch auf einem hohen Niveau – vor allem deswegen, weil die Allianz der staatlichen Ölexporteure OPEC die Ölproduktion weiterhin knapp hält. Auch an österreichischen Tankstellen merkt man bisher nicht viel von der Entspannung am Ölmarkt – die Preise für den Liter Diesel wanken noch immer zwischen 1,75 EUR bis zu 2 EUR pro Liter.
Russland nun für Gespräche bereit
Russlands Chefunterhändler sagte am Montag, es bestehe die Bereitschaft, ein Präsidententreffen zwischen Putin und Selenskyj in Erwägung zu ziehen. Kiew sucht bereits seit Beginn der Krise das direkte Gespräch, während Moskau dieses bisher ablehnte. „Die Hoffnung steigt, dass die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine schließlich zu Ergebnissen führen werden“, sagte Hans Van Cleef, leitender Energieökonom der niederländischen Bank ABN. „Oder mit anderen Worten, dass die russische Ölversorgung nicht härter getroffen wird als die Sanktionen, die wir bisher schon gesehen haben.“
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