Die Sommersaison 2024 (Mai bis Oktober) stellte alle bisherigen Zahlen in den Schatten: Mit 81,6 Millionen Übernachtungen wurde ein neuer Höchststand erreicht. Rund 71 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland, insbesondere aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und den USA. Auch die Wintersaison startete vielversprechend. Bereits im November, dem ersten Monat, wurden 5,5 Millionen Nächtigungen registriert – ebenfalls ein Rekordwert.

Mehr Kapazitäten für steigende Nachfrage

Um den Touristenansturm zu bewältigen, wächst das Angebot an Unterkünften stetig. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 stieg die Zahl der Beherbergungsbetriebe um 2,3 Prozent auf 71.890. Parallel dazu erreichte die Zahl der Gästebetten mit 1,19 Millionen einen historischen Höchststand. Besonders Wien verzeichnete mit einem Zuwachs von 10,8 Prozent den stärksten Anstieg, gefolgt vom Burgenland mit 6,6 Prozent. Tirol, das traditionell stark besucht wird, blieb stabil, während Salzburg und andere Regionen leichte Rückgänge meldeten. Auch der Campingtrend setzt sich fort: Mit 729 Campingplätzen erreichte dieses Segment 2024 ebenfalls einen neuen Rekordwert.

Auslastung und Regionaltrends

Die durchschnittliche Auslastung der Unterkünfte in der Wintersaison 2023/24 lag bei 34,9 Prozent, während sie in der Sommersaison 2024 leicht auf 35,2 Prozent zurückging. Wien stach mit einem Plus von 8,1 Prozent deutlich hervor, während in Kärnten, Niederösterreich und Salzburg leichte Rückgänge verzeichnet wurden. Die Bundeshauptstadt profitierte besonders im Advent und zum Jahreswechsel, wo die Hotels durch Veranstaltungen wie Christkindlmärkte und Silvesterfeiern nahezu vollständig ausgelastet waren.

Salzburg und andere stark frequentierte Regionen stehen zunehmend vor der Aufgabe, Besucherströme effizienter zu lenken. Studien zeigen, dass in Salzburg zur Adventszeit Verkehrsaufkommen und Garagenauslastung höher sind als in den Sommermonaten. Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler betonte, dass Maßnahmen zur Besucherlenkung und Prävention notwendig seien, um den „Overtourism“ langfristig in den Griff zu bekommen.

Tourismus im internationalen Vergleich

Der österreichische Tourismus folgt einem klaren internationalen Positivtrend. Laut Eurostat erreichten die 27 EU-Länder im Jahr 2024 insgesamt 2,99 Milliarden Nächtigungen – ein Plus von 2 Prozent gegenüber 2023 und der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen.