Holz-Manager Heinzel warnt: Gas-Embargo trifft Papierproduktion und Haushalte
Eindringlicher Appell des Papier-Fabrikanten Sebastian Heinzel: Ein immer wieder diskutiertes Embargo russischen Gases würde die Produktion der Heinzel-Gruppe binnen Tagen zum Erliegen bringen. Brisant: Der Vorstandsvorsitzende sieht nicht nur die Papierproduktion bei einem Gas-Förderstop in Gefahr – auch Haushalte werden über das Papierwerk mit Wärme beliefert.
Die größten Herausforderungen für das steirisch-oberösterreichische Unternehmen sind derzeit die Preisexplosionen bei Energie, Logistik und Chemikalie, die das Unternehmen mit voller Härte treffe, sagt Heinzel in einem Interview mit dem „Kurier“.
Papierknappheit steht noch nicht bevor
Die Papierpreise seien derart hoch, dass es kaum noch möglich ist, diese an den Endkunden weiterzuleiten. Sonst bestünde die Gefahr, die Nachfrage nach Papier und somit die Konjunktur „komplett abzuwürgen“. Immerhin: Mit Papierknappheit in Österreich rechnet der Manager in der Zukunft nicht.
Haushalte und Unternehmen in Region betroffen
Vorausgesetzt die Unternehmen könnten Papier produzieren – und das hängt wiederrum von der Gasversorgung ab. „Bei einem vollständigen Gas-Stopp könnten wir nur unsere Fabriken geordnet runterfahren und würden dann binnen weniger Tage stehen. Die Mitarbeiter müssten dann in Kurzarbeit“, warnt Heinzel.
Umstieg auf andere Ölsorten nicht realistisch
Dies hätte auch zur Folge, dass etwa das Zellstoffwerk Pöls in seiner Funktion als großer Fernwärme-Lieferant ausfallen würde. Dies würde 11.000 Haushalte in der Region, mehrere Industriebetriebe und eine Bundesheerkaserne betreffen, die das Werk mit Wärme beliefert. „Ein voller Gas-Stopp wäre also relativ dramatisch.“ Es gebe Szenarien, auf unterschiedliche Ölsorten umzusteigen. „Wir haben uns ausgerechnet, wie viel Öl da in der Stunde angeliefert werden müsste. Das ist ein unrealistisches Szenario“, sagt der Vorstandsvorsitzende dazu.
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