Eine der zentralen Neuerungen betrifft den Umgang mit Streitfällen. PayPal stellt seine Regelungen zum Käuferschutz neu auf. Künftig sollen Nutzer „klarer und transparenter“ erkennen können, in welchen Fällen und auf welche Weise der Dienstleister zugunsten des Kunden eingreift. Das Unternehmen erklärt, dass diese Änderungen bereits seit dem 15. April 2025 freiwillig Anwendung finden – offiziell gültig sind sie ab Juli.

Auch Geschäftsinhaber müssen sich auf Änderungen einstellen. Wer das mobile Kartenlesegerät „Zettle by PayPal“ nutzt, zahlt ab dem 17. Juli eine neue Standardgebühr in Höhe von 1,39 Prozent pro Transaktion. Die übrigen Gebühren für Zahlungsvorgänge bleiben unverändert. Neu eingeführt wird zudem die Möglichkeit, über sogenannte Zahlungslinks unkompliziert Geld anzufordern – etwa per E-Mail oder Messenger.

Milliardenflut aus Fernost

Der Vorstoß zielt auf ein Phänomen, das Europas Zollbehörden zunehmend überfordert: Allein im vergangenen Jahr wurden laut Kommission rund 4,6 Milliarden Kleinsendungen mit einem Warenwert unter 22 Euro in die EU eingeführt – etwa 90 Prozent davon stammten aus China. Ein Großteil dieser Artikel gelangt direkt an Endkunden, meist über Plattformen wie Shein oder Temu. Das Volumen dieser Direktimporte hat sich seit 2023 mehr als verdoppelt.

Technische Anpassungen für Verkäuferschutz

Online-Händler, die PayPal in ihre Shopsysteme eingebunden haben, sollten zudem auf neue Anforderungen achten: Nur wenn der Zahlungsprozess technisch korrekt implementiert ist, greift der Verkäuferschutz künftig vollständig. „Die Grundvoraussetzungen“ seien angepasst worden, teilte PayPal mit. Dabei gehe es insbesondere um Details bei der Einbindung des Bezahlsystems im Bestellprozess.

Erstmals steigt PayPal auch in das Geschäft mit Kundenbindung ein. Seit dem 7. Mai bietet das Unternehmen ein sogenanntes Rewards-Programm an. Nutzer können dabei bei qualifizierten Einkäufen Punkte sammeln, ähnlich wie bei Bonusaktionen im Einzelhandel. Die Teilnahme erfolgt auf freiwilliger Basis und setzt eine Zustimmung zu separaten Programmbedingungen voraus.

Datenschutzrichtlinie wird ergänzt

Im Zuge der neuen Angebote hat PayPal auch seine Datenschutzerklärung überarbeitet. Die Änderungen betreffen vor allem die Verarbeitung personenbezogener Daten im Zusammenhang mit dem Prämienprogramm. Wer die PayPal-Dienste nach dem 17. Juli 2025 weiterhin nutzt, akzeptiert die neuen Regeln automatisch. Eine gesonderte Bestätigung ist nicht notwendig. Nutzer, die diese Änderungen nicht mittragen wollen, müssen ihr Konto vor dem Stichtag kündigen.