Der Konkursantrag wurde am Donnerstag beim Landesgericht Wels eingereicht, wie die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform am Mittag bestätigten. Laut dem Antrag steht eine mögliche Schließung des Unternehmens im Raum.

Mögliche Übernahme durch Wimberger-Gruppe

Noch ist die endgültige Abwicklung allerdings nicht besiegelt. Laut Berichten der Oberösterreichischen Nachrichten und der Kronen Zeitung könnte sich eine Übernahme durch die Wimberger-Gruppe aus Lasberg abzeichnen. Das Bauunternehmen habe signalisiert, bereit zu sein, „ein Sanierungskonzept mitzutragen, die bestehenden Aufträge von Privatkunden fortzuführen und den Mitarbeitenden ein Übernahmeangebot zu machen.“

Derzeit sind 102 Beschäftigte direkt von der Insolvenz betroffen. Die Zahl der Gläubiger schwankt je nach Quelle zwischen 502 und 650. Den Aktiva von rund 3,5 Millionen Euro stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 14,5 Millionen Euro gegenüber – davon sind etwa 2,5 Millionen Euro besichert.

Ursachen: Auftragsrückgang und Preisverfall

Die Ursachen für die Insolvenz liegen laut Antrag vor allem in der dramatisch verschlechterten Baukonjunktur der vergangenen Jahre. Besonders der private Wohn- und Objektbau ist in Österreich jüngst stark eingebrochen. Viele Projekte wurden aufgrund hoher Finanzierungskosten, gestiegener Baupreise und sinkender Nachfrage storniert oder gar nicht erst begonnen.

Der Preisdruck in der Branche hat die Margen zusätzlich geschmälert. Zwar konnte Weixelbaumer zeitweise durch andere Geschäftsbereiche kleinere Einbußen abfedern, doch der Abwärtstrend erwies sich als zu stark. Nun bleibt dem Unternehmen nur noch die Kapitulation.

Symptom einer größeren Krise im Bauwesen

Der Fall Weixelbaumer ist kein Einzelfall – die Insolvenzwelle in der österreichischen Bauwirtschaft reißt nicht ab. Erst im Juni musste auch die Tutic Bau GmbH aus Wien Konkurs anmelden. Das Unternehmen hatte sich zuletzt in massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten befunden. Insgesamt 169 Mitarbeiter waren dort betroffen. Laut dem damaligen Antrag sei eine positive Fortbestandsprognose ausgeschlossen, eine Sanierung nicht mehr realistisch gewesen. Als Hauptursachen wurden die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, stark gesunkene Baupreise sowie die Insolvenzen mehrerer Auftraggeber genannt, die zu hohen Forderungsausfällen führten.