Der Schock sitzt tief in Österreichs Wirtschaftswelt: Am Freitagabend kam die Nachricht, dass der Vorstandsvorsitzende des Baukonzerns Strabag, Klemens Haselsteiner, völlig unerwartet verstorben ist. Der 44-Jährige sei laut dem Unternehmen eines natürlichen Todes gestorben, ein Herzinfarkt wird seither medial angenommen. Neben der menschlichen Tragödie – Haselsteiner hinterlässt eine Frau und drei Kinder – wird nun auch die Frage laut, wer Klemens Haselsteiner als Chef eines der größten Bauunternehmen Europas nachfolgen wird.

Klemens Haselsteiner hat den Konzern, der rund 80.000 Mitarbeiter beschäftigt, erst am 1. Jänner 2023 von seinem Vater Hans Peter Haselsteiner übernommen. Zuvor saß er bereits drei Jahre als Mitglied im Vorstand.

Klemens Haselsteiner, der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Baukonzerns Strabag SE, ist im Alter von 44 Jahren völlig überraschend verstorben.APA/APA/STRABAG

Laut einer Firmensprecherin werden die Chef-Agenden vorerst die weiteren Vorstandsmitgliedern übernehmen. Wer allerdings langfristig auf den verstorbenen Sohn des Firmengründers folgen wird, ist ungewiss. Hans Peter Haselsteiner hat noch drei weitere Söhne, die sich allerdings nie für das Bauunternehmen interessierten. Die Strabag ist ein börsennotiertes Unternehmen, die Familie Haselsteiner hält 30,7 Prozent der Anteile.

Dass sich Hans Peter Haselsteiner knapp vor seinem 81. Geburtstag selbst noch einmal in den Chefsessel setzt, ist unwahrscheinlich. Doch die Entscheidung, wer sein Unternehmen weiterführt, wird sich der Bau-Tycoon nicht nehmen lassen. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten muss dieser Entschluss allerdings schnell gefasst werden, gilt es doch, einen Jahresumsatz von rund 19 Milliarden Euro zu halten.