Der starre Fokus auf die Elektromobilität hat sich als riskante Fehlentscheidung erwiesen. Die Folge: Gewinne brechen dramatisch ein, der Absatz sinkt.

Vom Gewinnmotor zum Sorgenkind

Laut Unternehmensangaben brach der Gewinn nach Steuern in den ersten drei Quartalen 2025 um 95,9 % auf nur noch 114 Millionen Euro ein. Besonders schwer wiegt das operative Ergebnis für das dritte Quartal: Zwischen Juli und September rutschte Porsche mit einem Ebit von minus 966 Millionen Euro tief in die roten Zahlen – ein drastischer Absturz, nachdem im Vorjahreszeitraum noch fast eine Milliarde Euro Gewinn verbucht worden war.

Hauptverantwortlich ist die strategische Fehlsteuerung der vergangenen Jahre: Die kompromisslose Ausrichtung auf Elektrofahrzeuge hat sich als kostspieliges Experiment erwiesen. Entwicklung, Batteriefertigung und Produktionsumstellungen verschlangen Milliarden, ohne dass die erwarteten Absatzsteigerungen folgten.

E-Mobilität als teure Sackgasse

Die Elektromobilität sollte Porsche in die Zukunft führen – stattdessen hat sie das Unternehmen an den Rand eines wirtschaftlichen Wendepunkts gebracht. Auf dem umkämpften Markt für Premium-Elektroautos sieht sich der Traditionshersteller einer übermächtigen Konkurrenz aus Fernost gegenüber. Marken wie BYD, SAIC, Nio oder Zeekr dominieren längst die Preissegmente, in denen Porsche seine Modelle positionieren wollte.

Während chinesische Hersteller aufgrund der vorteilhaften Rahmenbedingungen des chinesischen Wirtschaftsstandortes preislich deutlich flexibler agieren können, hat Porsche in Deutschland mit hohen Produktionskosten und schwacher Nachfrage zu kämpfen. Der einstige Markenvorteil – deutsche Ingenieurspräzision und Exklusivität – greift im E-Segment kaum. Kunden, insbesondere in Asien, orientieren sich zunehmend an einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Managementschwenk mit Milliardenkosten

Der dramatische Gewinneinbruch ist auch die direkte Folge einer abrupten Kurskorrektur. Nach Jahren einseitiger E-Offensive hat das Management um Noch-CEO Oliver Blume die Reißleine gezogen: Die ambitionierten Elektroziele wurden gestrichen, neue Modelle verschoben, und selbst die geplante Batteriefertigung liegt auf Eis. Stattdessen plant Porsche ein „Comeback“ des Verbrenners – zumindest vorübergehend.

Dieser Strategiewechsel ist teuer: Rund 3,1 Milliarden Euro Sonderkosten entstehen allein 2025, um Fertigungslinien umzubauen und Projekte neu zu priorisieren.