Verwirrung um Insolvenz im Firmengeflecht von Szenen-Wirt Martin Ho
Die Insolvenz im Firmengeflecht des Unternehmers Martin Ho sorgt für Verwirrung. Die Soundgang Studio GmbH, ansässig in der “Pratersauna”, ist zahlungsunfähig und soll saniert werden. Diese soll den Wiener Club allerdings nicht betreiben.
Rund um eine Insolvenz im verschachtelten Firmengeflecht des Unternehmers Martin Ho hat es am Mittwoch unterschiedliche Angaben von Gläubigerschützern und aus dem Ho-Umfeld gebeben. Fix ist, dass die Soundgang Studio GmbH zahlungsunfähig ist und saniert werden soll. Diese ist in den Räumen des Clubs “Pratersauna” in Wien untergebracht, betreibt diese aber offenbar nicht. Die Disco sollte allen Angaben von Anfang an jedenfalls weiter betanzt werden.
Bei der zu sanierenden Pleitefirma handelt es sich um die Soundgang Studio GmbH beziehungsweise vormalige DOTS PS GmbH von Haupteigentümer Martin Ho. Der vorgelegte Sanierungsvorschlag im Verfahren ohne Eigenverwaltung lautet bei Annahme auf 20 Prozent binnen zwei Jahren. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 600.000 Euro. Betroffen sind gut 80 Gläubiger, teilten AKV und KSV am Mittwoch mit. Genau so hieß es, die Soundgang Studio GmbH betreibe die Disco, doch das dementierte die DOT-Gruppe zur der alle involvierten Firmen gehören.
Soundgang Studio GmbH nicht für "Partersauna" verantwortlich
Die DOTS-Gruppe teilte nun mit, dass die Soundgang Studio GmbH nicht für den Betrieb der “Pratersauna” verantwortlich sei. “Die Soundgang Studio GmbH ist ein in den Räumlichkeiten des Clubs Pratersauna situiertes Unternehmen. Der Tätigkeitsbereich des Unternehmens umfasst den Betrieb des Tonstudios, Künstlermanagement und Eventorganisation. Die in Sanierung befindliche Gesellschaft zeichnet nicht für den Betrieb der Pratersauna verantwortlich”, so DOTS in einer Aussendung. Der Betrieb stehe im direkten Eigentum der DOTS Group. “Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können”, sagte KSV-Experte Jürgen Gebauer zu den Sanierungsbestrebungen bei Soundgang Studio.
Arebeiterkammer prüft Betrugsanzeige
Indes prüft die Arbeiterkammer (AK) derzeit, wie sie in der Vorwoche in einer Pressekonferenz erläuterte, eine Betrugsanzeige gegen den Wiener Gastronomen Ho wegen ausstehenden Zahlungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heuer hätten 78 Beschäftigte diverser Unternehmen seiner Dots-Gruppe – die sich in einem Umbau befindet – wegen offener Ansprüche gegen ihren Arbeitgeber Rechtsberatung bei der AK Wien gesucht. Kritisch sieht die AK außerdem die Umstrukturierungen und Verkäufe einzelner Gesellschaften der Dots-Gruppe. Die Gruppe von Ho hatte die Arbeiterkammer-Vorwürfe als “haltlos” bezeichnet.
Ho zog sich von Geschäftsposten zurück
Die Dots Beteiligung GmbH war die zentrale Steuerungsholding der aus Clubs, Restaurants sowie Hotel- und Kulturbetrieben bestehenden Firmengruppe von Ho. Dieser ist ein in Österreich prominent gewordener gebürtiger Vietnamese. Voriges Jahr zog sich Ho von vielen Geschäftsführerposten seiner Gruppe zurück – etwa auch bei der damaligen Betreiberin der “Pratersauna”, DOTS PS, also der Soundgang-Studio-Vorgängerfirma.
“Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können”, sagte KSV-Experte Jürgen Gebauer zu den Sanierungsbestrebungen bei Soundgang Studio.
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