Preis oft wichtiger als Sanktionen: Weiter viel Flüssiggas aus Russland in Europa
Mit vermeintlich harten Sanktionen geht der Westen seit Beginn des Krieges in der Ukraine gegen Russlands Wirtschaft vor. Doch mit der von vielen Europäern vollmundig angekündigten Unabhängigkeit von Putins Gas ist es nicht weit her. Auch Flüssiggas aus Russland hat weiterhin viele treue Stammkunden.
Immer noch findet sich Russland ganz oben auf der Liste der Gas-Anbieter. Belgien importierte Anfang des Jahres 500.000 Tonnen LNG aus Moskau. Auch bei den Spaniern findet sich Russland in den Top-3 der Lieferanten. Der Grund, warum viele Länder – trotz aller “Einigkeit des Westens” – weiterhin in Russland kaufen, ist recht einfach. Sie bieten am Markt Gas zu guten Preisen an.
Viele Länder haben noch gültige Verträge
Die Fakten des Preis-Informationsdienstes ICIS, aus denen die Seite Business Insider zitiert, sind eindeutig. „Es gibt in Europa sozusagen Stammkunden des russischen LNGs. Das sind vor allem Frankreich, Spanien und Belgien“, sagt Andreas Schröder, Head of Energy Analytics bei ICIS. Aber es gibt neben dem Preis noch einen zweiten Faktor, meint Schröder. „Auch, ob das Gas am Spotmarkt eingekauft wird oder die Länder untereinander langfristige Verträge geschlossen haben“, sei entscheidend. Langfristige Verträge, vor allem jene, die vor dem Krieg geschlossen wurden, dürften meist günstige Konditionen und fixe Preise beinhalten.
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