Rekordhoch: Steuereinnahmen sprengen erstmals die 100-Milliarden-Grenze
Einen wahren Geldsegen beschert dem Finanzminister die Inflation. Während Haushalte und Steuerzahler unter ihr stöhnen, sprudeln die Einnahmen in die Staatskasse. 2022 wurde der Vorjahresrekord gebrochen. Heuer dürfte der nächste Höchstwert folgen.
Die Steuereinnahmen erreichten im Jahr 2022 ein neues Rekordhoch. Dabei half der Wirtschaftsaufschwung nach der Pandemie, aber ebenso die hohe Inflation. Mit ihrer Hilfe sprengten die Einnahmen sogar den Vorjahresrekord. Wie die Wiener Denkfabrik Agenda Austria bereits Mitte des vergangenen Jahres prognostiziert hatte, wurde damit erstmals die Schwelle von 100 Milliarden Euro überschritten. Insgesamt hat der Finanzminister 105,2 Milliarden Euro an Steuergeld eingenommen, das sind um 9,5 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor.
Hoher Konsum und höhere Löhne bescheren höhere Steuereinnahmen
Alle großen Steuereinnahmen konnten im zweistelligen Bereich zulegen. Auf einem enorm hohen Niveau liegt die Umsatzsteuer, die der Lohnsteuer deutlich enteilt ist und mittlerweile die mit Abstand wichtigste Steuereinnahme für den Staat darstellt. Ein Grund dafür liegt im starken Konsum des ersten Halbjahres. Daneben hat sich aber auch die hohe Inflation deutlich bemerkbar gemacht. Erfreulich für den Staat war auch die Ertragslage der Kapitalgesellschaften, die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer lagen um 45,2 Prozent über jenen aus dem Jahr 2019.
Die Lohnsteuer wird von den Kollektivvertragsabschlüssen des Jahres 2021 und dem Beschäftigungsaufbau im Jahr 2022 getrieben. „Auch im Jahr 2023 wird ein neues Rekordhoch der Steuereinnahmen erreicht werden“, ist Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert überzeugt. „Trotz Rekord sollten die Steuereinnahmen gezielt ausgegeben werden – und nicht mit der Gießkanne“, unterstreicht Göttert.
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