Zwar zählt Österreichs Industrie zu den technologisch fortschrittlichen Wirtschaftssektoren Europas – doch im globalen Vergleich zeigt sich eine deutliche Schwäche: Der Einsatz von Industrierobotern bleibt hinter dem internationalen Niveau zurück. Das offenbart ein aktueller Bericht der International Federation of Robotics.

Österreich im Mittelfeld – Asien uneinholbar voraus

Mit einem Wert von 245 Robotern pro 10.000 Beschäftigten liegt Österreichs Industrieautomation deutlich unter dem weltweiten Spitzenwert. Zum Vergleich: Südkorea führt das Feld mit 1.012 Robotern an, gefolgt von China (470) und Deutschland (429). Damit erreicht Österreich nicht einmal die Hälfte des deutschen Niveaus, geschweige denn das asiatische Maß.

Auch Schweden (347) und Dänemark (306) übertreffen Österreich ebenfalls deutlich. Erst dann folgen Italien (228) und Frankreich (186), die unter dem österreichischen Wert liegen.

Asien trainiert schon die Jüngsten: In China ist Robotik Teil der Zukunftsstrategie.GETTYIMAGES/Costfoto/NurPhoto

Regionale Unterschiede: Asien rüstet massiv auf

Ein Großteil der weltweiten Neuinstallationen fand 2023 in Asien statt. Laut Bericht entfielen 72 Prozent aller neuen Industrieroboter auf den Raum Asien/Australien. Besonders auffällig: Jeder zweite Industrieroboter weltweit wurde in China installiert.

Was bremst die Robotik in Österreich?

Wirtschaftsexperten verweisen auf mehrere strukturelle Ursachen für den stockenden Robotik-Ausbau in Österreich. Zunächst wäre da die Unternehmensstruktur: Viele kleine Betriebe scheuen hohe Investitionen in Robotik – gerade im mittelständisch geprägten Österreich. Geringe Fördermittel spielen ebenfalls eine Rolle. Im Gegensatz zu Österreich stecken Länder wie China oder Deutschland hohe Milliardensummen in Automatisierung. Auch der Produktionsfokus unterscheidet sich: Österreich hat weniger Massenproduktion als beispielsweise Deutschland.