Das Unternehmen kündigte kürzlich an, seine Produktionskapazität im Umfeld von Ulm deutlich zu erweitern.

Wachstum dank Waffen

„Durch den massiven Ausbau der Produktionskapazitäten in den letzten zwei Jahren stoßen wir am Standort Ulm an die Grenzen der verfügbaren Fläche“, erklärte Hensoldt-Finanzvorstand Christian Ladurner dem Merkur München. „Dafür haben wir nun eine Lösung gefunden und sorgen für einen schnellen Kapazitätsausbau, um die Handlungsfähigkeit von Hensoldt zu sichern.“

Das Unternehmen, das sich selbst als „Radar-Hochburg“ bezeichnet, will seine Fertigung von Radarsystemen für Luftverteidigung und Drohnenabwehr bis 2027 verfünffachen – auf rund 1.000 Einheiten pro Jahr. Im dieses Ziel zu erreichen, wurde eine neue Halle im Großraum Ulm angemietet, in die ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag fließt. Bis zu 200 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Profit aus der neuen Weltordnung

Hensoldt mit Sitz im bayerischen Taufkirchen beschäftigt weltweit rund 9.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 2,24 Milliarden Euro.

Doch hinter den nüchternen Zahlen steckt ein beunruhigendes Muster: Je mehr Konflikte aufflammen, desto voller werden die Auftragsbücher der Branche. Die fortwährende Aufrüstung Europas, ausgelöst durch geopolitische Spannungen und den Krieg in der Ukraine, beschert Rüstungsfirmen glänzende Geschäfte – während die moralische Frage nach der Grenze zwischen Sicherheit und Geschäft zunehmend verdrängt wird.

Ein lukratives Klima für Kriegsgewinne

In den Vorstandsetagen herrscht Aufbruchsstimmung, während an den Frontlinien weiterhin Menschen sterben. Die Nachfrage nach Waffen- und Überwachungssystemen steigt, und deutsche Unternehmen liefern – technologisch führend, ökonomisch profitabel.

Hensoldt ist dabei kein Einzelfall. Mitte August hatte auch Rolls-Royce Power Systems angekündigt, in Deutschland hunderte neue Stellen zu schaffen.