Eine neue statistische Auswertung zeigt, wie tief Österreichs Gemeinden im Minus stecken: Insgesamt lasten rund 23 Milliarden Euro Schulden auf den Kommunen. Das entspricht einer Belastung von 2.639 Euro pro Einwohner – Tendenz steigend. Besonders in Vorarlberg und der Steiermark sind die Schuldenberge am höchsten.

Kommunen tief in der Kreide

Laut einer Auswertung auf Basis von Daten der Statistik Austria betrugen die gesamten Gemeindeschulden in Österreich Ende 2023 rund 23 Milliarden Euro. Herangezogen wurden dabei die Schuldenstände aus 2023 und die Einwohnerzahlen vom Oktober 2021 – so, wie es der Finanzausgleich vorgibt.

Nur 53 von 2.093 Gemeinden waren komplett schuldenfrei, darunter etwa Zillingtal (Burgenland), Mitterberg-St. Martin (Steiermark) und Paternion (Kärnten).

https://www.statistik.at/atlas/?mapid=them_oeffentliche_finanzen_verschuldung

Schuldenkaiser im Westen

Besonders hoch ist die Pro-Kopf-Belastung im Westen des Landes: In Vorarlberg müssten die Einwohner im Schnitt 2.913 Euro zahlen, in der Steiermark 2.718 Euro. Zum Vergleich: In Salzburg sind es nur 862 Euro pro Kopf.

Die größten Schuldenberge gibt es laut der Auswertung in kleinen Gemeinden: Die Bewohner der Vorarlberger Gemeinde Warth müssten im Schnitt 43.957 Euro zahlen, um ihren Ort schuldenfrei zu machen – gefolgt von Kaisers in Tirol mit 27.274 Euro und Lech in Vorarlberg mit 27.052 Euro.

Auch Städte im Minus

Selbst die Landeshauptstädte kämpfen mit hohen Verbindlichkeiten. Obwohl Wien die teure Spitalsversorgung selbst trägt, liegt die Hauptstadt mit 5.277,80 Euro pro Kopf beim Schuldenvergleich nur auf Platz zwei – hinter Graz mit 5.693,10 Euro.

Deutlich günstiger steht Salzburg da: Dort müssten die Bürger im Schnitt nur 121,90 Euro bezahlen, um alle Gemeindeschulden zu tilgen.