Schock-Zahlen für den Oktober: Strompreis um 40% teurer!
Die Inflation in Österreich blieb im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 4 Prozent. Größte Preistreiber waren erneut Energie und Gastronomie. So legten die Preise für Wohnen, Wasser und Energie um 6,6 Prozent zu und Restaurants und Hotels wurden um 6,0 Prozent teurer. Allein die Preise für Haushaltsenergie stiegen um 15,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Haushaltsenergie und Restaurants und Hotels läge die Inflation nur bei 2,4 Prozent, teilte die Statistik Austria mit.
Vor allem die Teuerung bei den Strompreisen (plus 40,7 Prozent) trieb die Energiepreise in die Höhe. Laut Statistik Austria sind Hintergrund die zu Jahresbeginn ausgelaufenen Unterstützungsleistungen der Regierung – beispielsweise die Strompreisbremse – sowie die Erhöhung der Netzentgelte und der Elektrizitätsabgabe. Zudem wurden die Ökostromförderbeiträge und die Ökostrompauschale wieder eingeführt. Die wichtigsten Preisdämpfer waren im Oktober hingegen Mobiltelefonie (minus 12,6 Prozent), E-Bikes (minus 16,8 Prozent) und Butter (minus 14,1 Prozent).
Gaspreise wirken nicht mehr preisdämpfend
Erstmals seit März 2024 wirkten die Gaspreise nicht mehr preisdämpfend: Im Oktober stiegen die Preise im Vorjahresvergleich um 3,5 Prozent. Laut Statistik Austria ist dies auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Ein Basiseffekt tritt auf, wenn die prozentuale Veränderung einer Größe aufgrund einer ungewöhnlich hohen oder niedrigen Vergleichsbasis verzerrt wird. Auch feste Brennstoffe (plus 0,2 Prozent) dämpften die Inflation im Oktober zum ersten Mal seit Juli 2023 nicht mehr. Fernwärme wurde um 1,7 Prozent teurer. Dagegen fielen die Preise für Heizöl um 1,9 Prozent.
Dienstleistungen im Bereich Restaurants und Hotels wurden um 6 Prozent teurer, Bewirtungsleistungen um 6,2 Prozent. Auch die Preise für Beherbergungsleistungen zogen um 5,2 Prozent an. Im Vergleich zur Inflation im September habe sich der Preisdruck in dieser Kategorie jedoch etwas verringert, so die Statistik. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 4,0 Prozent. Im Verkehr betrug die Teuerung 2,5 Prozent. Pauschalreisen wurden um 6,1 Prozent teurer.
Inflation im Vergleich zu September bei 0,4 Prozent
Im Vergleich zum Vormonat September stieg die Teuerungsrate um 0,4 Prozent. Im Monatsvergleich trieben vor allem Bekleidungsartikel mit einem Plus von 4,2 Prozent die Inflation nach oben. Dies ist auf den saisonalen Übergang zwischen Herbst- und Winterwaren zurückzuführen. Preisrückgänge bei Flugpauschalreisen, die um 4,8 Prozent billiger wurden, dämpften die Inflation hingegen.
Inflation klar über der Eurozonen-Teuerung
Auch der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent. Damit liegt die Inflation in Österreich auch im Oktober noch deutlich über dem Eurozonen-Schnitt. Im Euroraum ist die Teuerung im Vormonat sogar leicht gesunken – auf 2,1 Prozent. Im September war die Teuerungsrate noch auf 2,2 Prozent gestiegen.
Der Abstand zu anderen Ländern stieß bei der FPÖ auf Kritik. Die schwarz-rot-pinke Regierung versage schon seit Monaten bei der Inflationsbekämpfung. Die Bevölkerung müsse sich auf weitere Kaufkraftverluste einstellen. Vor dem Hintergrund der Teuerung ärgert sich die Oppositionspartei auch über die noch ausstehende Präsentation der Industriestrategie. „Der Standort Österreich bleibt dadurch unsicher, unattraktiv und für Investitionen zunehmend uninteressant”, sagte FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm laut Aussendung.
Der ÖGB erneuerte im Zuge der Inflationszahlen seine Forderung nach einer Anti-Teuerungskommission und einer öffentlichen Preisdatenbank. Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) nutzte die hohen Teuerungsraten bei Energie, um für einen raschen Beschluss des Strommarktgesetzes im Nationalrat zu werben.
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