Schwache Konjunktur, schwacher Binnenmarkt: Chinas Handel bricht ein
Die schwächelnde Konjunktur macht sich bemerkbar: Die Einfuhr ausländischer Güter und der Export chinesischer Waren aus der Volksrepublik sind signifikant geschrumpft.
Erneut schrumpft der Außenhandel Chinas merklich. Die Ausfuhren sanken im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf umgerechnet auf 254,7 Milliarden Euro. Hauptgrund für den Rückgang ist vor allem die laue Dynamik am Weltmarkt. Gestiegene Zinsen, Energiepreise und Inflation drücken die Konjunktur und senken die Nachfrage nach chinesischen Waren. Aber auch der Import leidet: Die Einfuhren gingen um 6,8 Prozent auf 192 Milliarden Euro zurück. Grund dafür ist der schwächelnde Binnenmarkt der Volksrepublik. Die größten volkswirtschaftlichen Probleme sind die Immobilienkriese, hohe Jugendarbeitslosigkeit und mangelnde Kauffreude.
Der amerikanische Austausch leidet, der russische wächst stetig
Besonders dramatisch sank der Austausch mit den USA. Dorthin liefen 23,7 Prozent weniger chinesische Exportgüter als noch im Jahr zuvor. „China hat es mit einem komplexen und schwierigen Umfeld zu tun“, erklärt Lyu Daliang, Sprecher der Zollbehörde. „Aber die Wirtschaft des Landes ist widerstandsfähig und hat großes Potenzial.“ Zugenommen hat dafür aber der chinesisch-russische Handel, der mit einem Warenwert von 18,6 Milliarden Euro im Juni das höchste Niveau seit Beginn des Ukrainekrieges angenommen hat. Der Export nach Russland wuchs um 90,9 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro an. Der chinesische Import russischer Waren, vor allem Öl, Kohle und Metalle stieg demnach um 15,7 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.
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