Schweizer Parlament lehnt Notfall-Darlehen für Credit Suisse ab
Hitzige Stimmung im Schweizer Nationalrat: Obwohl der Bundesrat den Notfallkredit für die Credit Suisse bereits genehmigt hat, stimmte das Schweizer Parlament jetzt gegen das Rettungsdarlehen. Dies widerspiegelt auch die Meinung der Bevölkerung, die mehrheitlich gegen eine Rettung der angeschlagenen Großbank ist.
Das Schweizer Parlament hat die staatliche Nothilfe von 110,46 Milliarden Euro zur Rettung der Credit Suisse im ersten Durchgang abgelehnt. Mit 102 zu 200 Stimmen fiel das Votum des Nationalrats knapp gegen den vorläufigen Notbeschluss des Bundesrats aus. Unmittelbare Folgen hat ein Nein zu den Nachtragskrediten nicht, da der Bund – mit Zustimmung der Finanzdelegation der Räte – die Verpflichtungen bereits eingegangen ist. Am Mittwoch treffen die beiden Räte wieder zu einem Votum zusammen.
Bevölkerung mehrheitlich gegen Rettung der CS – "dem Ruf des Landes geschadet"
Das Schweizer Parlament trat nach der Sitzung zum Kollaps der Fluggesellschaft Swissair und zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie erst zum dritten Mal seit der Jahrhundertwende zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.
Eine Umfrage unter Schweizer Ökonomen ergab, dass fast die Hälfte der Befragten die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS nicht für die beste Lösung hielt und, dass die Rettungsaktion dem Ruf der Schweiz geschadet habe. Auch eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unterstützt laut einer Befragung des Politikforschungsinstituts gfs.bern die Übernahme nicht.
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