Trotz der prekären Lage in den Nachbarstaaten bleibt Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, betont gegenüber dem ORF gelassen: „Die Märkte laufen nach wie vor recht gut, aber wir wissen nicht, was nächste Woche ist, was morgen ist. Wir müssen davon ausgehen und hoffen, dass keine Seuche kommt und dass auch unsere Marktpartner alle weiterhin bereit sind, für gute Produkte auch einen fairen Preis zu zahlen.“

Die Exporte – vor allem nach Italien – seien weiterhin ein zentraler Pfeiler der regionalen Agrarwirtschaft.

Kärntens Agrarvertreter warnen vor Überreaktionen

Die Forderung nach verschärften Handelsregelungen zwischen Österreich, Ungarn und der Slowakei stößt in Kärnten auf Zurückhaltung. Ein flächendeckendes Exportverbot würde gerade kleinere und mittelständische Betriebe empfindlich treffen.

Gleichzeitig, muss man sich jedoch auf den Ernstfall vorbereiten, denn die Natur der Krankheit ist besonders tückisch: Die Maul- und Klauenseuche ist hoch ansteckend, und selbst Menschen können das Virus unbemerkt übertragen. Der Wind trägt es mitunter über Dutzende Kilometer hinweg. Fahrzeuge werden an den Grenzen kontrolliert, das Bundesheer unterstützt die Schutzmaßnahmen.

Keine Sperre ganzer Staaten mehr

Ab Montag gilt ein neuer Ansatz im Umgang mit den betroffenen Regionen: Statt ganzer Länder werden nun gezielt nur jene Gebiete von Importverboten erfasst, die nach EU-Seuchenrecht als Sperrzonen gelten. Das Gesundheitsministerium erklärte am Sonntag, die Regelung sei „in enger Abstimmung innerhalb der Bundesregierung“ beschlossen worden – ein Versuch, sowohl der Seuchengefahr als auch wirtschaftlichen Realitäten gerecht zu werden.