"Sieht gut aus": Bundesbank-Chef Nagel sieht keine "Massenabwanderung" der Industrie
Der Deutsche-Bundesbank-Chef Joachim Nagel sieht die deutsche Industrie entgegen aller Unkenrufe nicht im Niedergang. “Wenn ich mir anschaue, wie sich die wirtschaftlichen Ergebnisse der Unternehmen in Deutschland entwickelt haben, dann sieht das sehr gut aus,” betont er.
Angesprochen auf Warnungen, hierzulande gäbe es eine Abwanderungswelle der Industrieproduktion ins Ausland, sagte er am Samstag im RTL/ntv-Interview laut Vorabbericht: “Also die Massenabwanderung, ich sehe die nicht.”
Er fügte hinzu: “Ich meine, wenn ich mir die Lage der deutschen Industrie anschaue, wenn ich mir anschaue, wie haben sich denn die wirtschaftlichen Ergebnisse der Unternehmen in Deutschland entwickelt, das sieht sehr gut aus.”
Aus seiner Sicht sei eine sehr selbstkritische Betrachtung auch ein Problem: “In der Tat ist es in meiner Wahrnehmung so, dass wir uns oft deutlich schlechter machen, als wir in Wirklichkeit sind, die Stimmung oft sehr mies ist und die Lage eigentlich gar nicht das widerspiegelt.”
Warnung vor Abwanderung
DGB-Chefin Yasmin Fahimi hatte im Frühjahr vor einer Abwanderung von Industriebetrieben aus Deutschland gewarnt. Es gehe mittlerweile an die Substanz. Industriebranchen, die viel Energie benötigten, hätten zunehmend Probleme mit ihren Kosten. Auch der Rückgang ausländischer Investitionen spricht einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) tendenziell für eine Deindustrialisierung.
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