Skandal um Shell: Ölkonzern soll heimlich russisches Öl gekauft haben
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben sich viele Firmen von Russland abgewendet. Nicht so der Ölriese Shell. Dieser soll Berichten zufolge eine Ladung russisches Öl gekauft haben – und das obwohl man am Montag noch angekündigt hatte, die Geschäfte mit Russland zu beenden.
Shell kündigte am Montag an, die Geschäfte mit Russland zu beenden. Doch das amerikanische Medienunternehmen berichtet, dass der Ölriese eine Ladung russisches Öl gekauft hat. Doch nicht nur das: Es soll sogar einen enormen Rabatt gegeben haben. In dem Bericht heißt es, dass der Ölkonzern nichts für das Öl zahlen muss. Laut Insidern würde Shell das Geschäft mit Russland sogar fortsetzen.
Shell intends to exit equity partnerships held with Gazprom entities. https://t.co/UVidOeydZB
— Shell (@Shell) February 28, 2022
Am Montag hieß es seitens Shell in einer offiziellen Erklärung: “Wir sind entsetzt über den Krieg in der Ukraine und geben nun bekannt, aus Joint Ventures mit Gazprom auszusteigen. Aber unter Einhaltung der aktuellen Sanktionen arbeiten wir daran, unsere Kunden weiterhin sicher mit Energie zu versorgen.” Weiters meinte der Ölkonzern: “Wir haben auch die meisten Aktivitäten im Zusammenhang mit russischem Öl eingestellt. Wir kaufen jedoch derzeit russische Produkte für einige Raffinerien und Chemieanlagen, um sicherzustellen, dass wir die Produktion von wichtigen Brennstoffen und Produkten fortsetzen, auf die sich Menschen und Unternehmen täglich verlassen.”
We are appalled by the war in Ukraine and have made clear our intention to exit joint ventures with Gazprom entities. But in compliance with current sanctions, we are working to continue to securely supply energy to our customers. (1/3)
— Shell (@Shell) March 4, 2022
Man wolle außerdem weiter versuchen, die Verwendung von russischem Öl zu reduzieren sobald alternative Rohöle zum Kauf angeboten werden. Allerdings sei dies laut Shell komplex, da “russisches Öl eine bedeutende Rolle bei der weltweiten Versorgung spielt und auf dem aktuellen, angespannten Markt ein relativer Mangel an Alternativen besteht.”
I am told that Shell discretely bought some Russian oil yesterday. One question to @Shell: doesn’t Russian oil smell Ukrainian blood for you? I call on all conscious people around the globe to demand multinational companies to cut all business ties with Russia.
— Dmytro Kuleba (@DmytroKuleba) March 5, 2022
We will further reduce our use of Russian oil as alternative crudes become available to buy, but this is highly complex as Russian oil plays a significant role in global supply and in the current, tight market there is a relative lack of alternatives. (3/3)
— Shell (@Shell) March 4, 2022
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba reagierte auf den entsprechenden Bericht auf Twitter: “Eine Frage an Shell: Riecht das russische Öl für euch nicht nach ukrainischem Blut?,” fragte er zynisch. Außerdem richtete er einen Appell an die Menschen. Sie sollen Unternehmen dazu auffordern, die Beziehungen zu Russland nicht weiter fortzuführen.
We have also stopped most activities involving Russian oil. However, we currently purchase it and other Russian products for some refineries & chemical plants to ensure that we continue the production of essential fuels & products that people & businesses rely on every day. (2/3)
— Shell (@Shell) March 4, 2022
Kommentare