
Solarhersteller kriselt: Meyer Burger beendet Produktion in den USA
Das Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger steht unter Druck. Nach monatelangen wirtschaftlichen Problemen beendet der Konzern nun die Solarmodulproduktion in den USA – ein drastischer Schritt mit ungewissen Folgen für die Werke in Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Produktion gestoppt, Hunderte Stellen gestrichen
Mit sofortiger Wirkung hat Meyer Burger die Fertigung am Standort Goodyear im Bundesstaat Arizona eingestellt. Die 282 verbliebenen Mitarbeiter erhielten die Kündigung. „Die Zukunft des Standorts ist offen“, teilte das Unternehmen mit. Die Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 1,4 Gigawatt war erst vergangenes Jahr genehmigt worden und sollte den Standort Deutschland ablösen.
Doch die Pläne scheiterten: Vertraglich zugesicherte Abnahmen wurden zurückgezogen, asiatische Anbieter boten deutlich günstiger an. Auch andere US-Konkurrenten mussten ihre Fertigung bereits aufgeben. Der Ausbau in den USA entpuppte sich als finanzielles Fiasko.
Auswirkungen für deutsche Werke unklar
Auch für die Standorte in Deutschland könnte die US-Entscheidung Konsequenzen haben. „Ob das auch Folgen für die Standorte von Meyer Burger in Sachsen und Sachsen-Anhalt hat, ist noch offen“, so das Unternehmen. In Thalheim (Sachsen-Anhalt) wurde bereits Anfang Mai Kurzarbeit eingeführt. Dort sind rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Auch im sächsischen Freiberg kam es schon zu Einschnitten. Im Frühjahr 2024 wurde ein Werk geschlossen.
Hoffnung schwindet
Noch im Herbst 2024 hatte Meyer Burger den Abbau von rund 20 % seiner weltweit 1.000 Stellen angekündigt – damals war man von einem erfolgreichen Aufbau des US-Werks ausgegangen. Heute dominiert Ernüchterung. Dass nun auch in Deutschland Stellen wackeln könnten, ist nicht ausgeschlossen. Die Konkurrenz aus Fernost und die finanzielle Schieflage belasten das Unternehmen schwer.
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