Sondersendung mit Schöllhammer: Die wahren Gründe der Wirtschaftskrise
Aus aktuellem Anlass widmen sich Prof. Ralph Schöllhammer und eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt auf eXXpressTV der Wirtschaftskrise. Deren Dramatik ist weit höher, als es die Politiker zugeben. TV-Medicus fällt ausnahmsweise aus und wird wieder am kommenden Sonntag (21. August) ausgestrahlt.
Wenn Sie die Hintergründe der jetzigen Wirtschaftskrise verstehen wollen, dann sollten Sie diese Sendung auf gar keinen Fall verpassen! Neben den wahren Ursachen der Misere kommen auch jene Rezepte zur Sprache, die Europa und Österreich wieder auf Erfolgskurs bringen.
Es sind nicht nur vorübergehende Krisen, wie der Ukraine-Krieg, die Europas Wohlstand gefährden, unterstreicht Politikwissenschaftler Schöllhammer im TV-Talk mit Schmitt. Vielmehr stehe man vor grundlegenden Änderungen mit langfristigen Folgen: “Der Ukraine-Krieg hat vieles nur verstärkt.” Vieles liege bereits im Argen, ob Energie, Inflation oder das Zurückfallen in Schlüsselindustrien. “Selbst mit einem Friedensschluss in der Ukraine wären die Probleme nicht gelöst. Die jetzige Situation sollte ein Weckruf sein”, sagt Schöllhammer. “Wir haben vieles in den vergangenen Jahrzehnten verschlafen.”
90% der Politiker verstehen nicht, wie Angebot und Nachfrage funktionieren
Die Digitalisierung ist an Europa de facto spurlos vorüber gegangen. “Es gibt kein europäisches WhatsApp, Facebook oder Amazon.” Schöllhammer vermisst den Schritt zu sagen: “Wir müssen diesen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit wieder aufholen.”
Auf die Frage, ob die Politiker die jetzige Krise zu sehr auf die leichte Schulter nehmen, entgegnet der Polit-Experte: “90 Prozent verstehen anscheinend nicht wie Angebot und Nachfrage funktionieren. Wir haben weltweit ein angebotsseitiges Problem. Noch mehr hineingepumptes Geld wird die fehlenden Güter und Rohstoffe nicht ersetzen. Dann wird vorhandene Energie nur teurer werden, aber nicht mehr. Man müsste die Produktion erhöhen.” Doch leider: “Es gibt keinen Plan.”
Mit der neuerlichen Inbetriebnahme von Kohlekraftwerken steigt in Europa wieder der CO2-Emissionsausstoß
Als Beispiel für Zukunftsvergessenheit erwähnt Schöllhammer die deutsche Debatte, ob die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke nun doch länger in Betrieb bleiben oder wie geplant abgeschaltet werden sollen. In Wahrheit müsste man sich frage, ob man die abgeschalteten Kernkraftwerke wieder im Betrieb nehmen möchte. “Wo ist die offene, ehrliche Debatte zur Energiefrage, sei es nun bei der Wasserkraft oder der Kernkraft?”.
Besonders absurd ist es, wenn nun ausgerechnet ein Kohlekraftwerk wieder renoviert wird. Der dänische Buchautor Bjorn Lomborg hat in einer Grafik gezeigt: Allein der zusätzliche Emissionsausstoß durch Kohlekraftwerke, die in Europa nun wieder in Betrieb genommen werden, ist höher als die Emissionen in sämtlichen afrikanischen Staaten durch den Energieverbrauch.
Der Industriestandort Deutschland liegt momentan im Sterben. Er kann natürlich reanimiert werden. Nur sollte man den Fakten ehrlich ins Auge sehen: Schöllhammer verweist auf bedrückende Zahlen, denen zufolge die deutsche Industrie bereits in den vergangenen Jahren deutlich zurückgefallen ist.
Europa fehlt eine weitsichtige Politik
Eine vorausschauendere Politik betreiben die USA, wenn sie hunderte Milliarden US-Dollar in Aufbau einer Chipmanufaktur stecken, weil sie bei einer so zentralen Schlüsselindustrie wie der Halbleiterproduktion künftig nicht vom Ausland abhängig sein wollen. “Das ist vorausschauende Politik.”
Auch Russland war hellsichtiger: Es hat massiv seine Kernenergie ausgebaut, damit es Gas und Kohle nicht für seinen eigenen Bedarf benötigt, sondern exportieren kann – und so Abhängigkeiten schafft. Europa hat sich hingegen in wachsende Abhängigkeit von Russland begeben, was den Mut Russlands zu diesem Krieg möglicherweise auch befeuert haben könnte.
Was sollte Europa nun tun? Wenn Sie das wissen und alle Hintergründe zur jetzigen Krise besser verstehen wollen, dann lassen Sie sich diesen spannenden TV-Talk nicht entgehen!
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