
Starker Anstieg der Zinssätze: Schwedische Zentralbank de facto pleite
Die Lizenz zum Gelddrucken, aber trotzdem pleite. Die Schwedische Notenbank, Sveriges Riksbank, gilt als die älteste Notenbank der Welt. Jetzt sind ihr die Kronen ausgegangen.
Bank-Chef Erik Thedéen besucht den Finanzausschuss des schwedischen Parlaments, um eine Analyse der Finanzlage, der Ertragskraft und des langfristigen Kapitalbedarfs der Riksbank vorzustellen. “Die vorläufigen Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Riksbank ihr Eigenkapital mindestens auf das im Gesetz über die Sveriges Riksbank festgelegte Grundniveau von 40 Milliarden Kronen (3,4 Milliarden Euro) aufstocken muss. Bis Ende September 2023 würde eine Wiederherstellung des Grundniveaus eine Kapitalzuführung von fast dem Doppelten dieser Summe fordern. Die Riksbank braucht auch Aussichten auf zusätzliche Erträge”, sagte Herr Thedéen.
Starker Anstieg der Zinssätze führte zu Verlusten
Im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 weist die Riksbank einen Verlust von knapp über 7 Milliarden Euro aus. “Der Verlust und das negative Eigenkapital sind auf den starken Anstieg der Zinssätze im Jahr 2022 zurückzuführen. Dies hat zu einem Wertverlust der Anleihen geführt, die von der Riksbank im Zeitraum 2015-2021 gekauft wurden, um das Vertrauen in das Inflationsziel aufrechtzuerhalten, die Kreditversorgung während der Coronavirus-Pandemie zu sichern und zu einer guten wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen”, so Thedéen auf der Seite der Bank.
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