Strom-Krise in Österreich: Erstes Energieunternehmen wirft alle Kunden raus!
Alle Kunden werden nur noch bis Ende Oktober mit Strom beliefert: Jetzt stellt das erste Energieunternehmen den Betrieb komplett ein – die Teuerung am Strommarkt erfordere diesen Schritt, sagt die Geschäftsführung. Tausende Stromkunden, die auf günstige neue Anbieter gesetzt haben, müssen jetzt bangen.
Die Website des Unternehmens ist “in Wartung” – nichts geht mehr: Das 2018 gestartete Unternehmen “Schlaustrom” mit Firmensitz in Leonding bei Linz stellt den Betrieb ein. Für tauende Kunden, die zu diesem anfangs günstigeren Stromanbieter umgestiegen sind, ist das eine Katastrophe: Ab Ende Oktober werden sie nicht mehr mit Strom beliefert, berichtet oe24.
"Müssen Insolvenz verhindern"
Per Mail erfuhren die Kunden der “Schlaustrom GmbH” von dem Ende ihres Stromlieferanten. Die Geschäftsführung des Betriebs schrieb: “Zufolge der massiven Verwerfungen an den Energiemärkten kann der Betrieb nicht mehr weiter geführt werden. Der finanzielle Einsatz für die Vorfinanzierung und Absicherung des Energieeinkaufs, als auch die gesetzlichen Sicherheiten für andere Marktakteure haben ein Ausmaß angenommen, das wir als privates Unternehmen ohne Investor im Hintergrund nicht mehr bewältigen können, ohne in die Gefahr einer Insolvenz zu schlittern.”
Und in diesen Schreiben steht auch: “Es bleibt uns leider nichts Anderes übrig, als schweren Herzens die Belieferung ALLER Kunden mit Strom und/oder Gas mit Ablauf des Monats Oktober 2022 einzustellen.”
Seit 15 Monaten seien die Kosten auf dem Strommarkt extrem gestiegen und nun nicht mehr zu bewältigen. Außerdem hätten viele Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlt. Da “Schlaustrom” aber vertragskonform Energie geliefert und diese auch vorfinanziert habe, sei eine weitere finanzielle Lücke entstanden.
Jetzt werden auch tausende andere Stromkunden zittern, die sich darauf verlassen haben, dass auch neue günstige Energieunternehmen immer garantiert liefern können.
Von Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) kam noch kein Statement zu diesem neuen Problem in der aktuell dramatischen Energie-Krise.
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