Studie warnt: 200 Geldhäuser drohen wie die Silicon Valley Bank pleite zu gehen
Der Domino-Effekt, den viele befürchtet haben, könnte tatsächlich eintreten. Fast 200 US-amerikanische Banken drohe ein ähnliches Schicksal wie der kürzlich pleite gegangene Silicon Valley Bank, warnt eine Studie. Sollte es so kommen, gäbe es die nächste Finanzkrise.
Nach dem krachenden Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) vor wenigen Tagen hatten viele Branchenkenner geunkt, dass dies erst der Anfang sei und nun eine beispiellose Pleite-Welle im Bankensektor der USA bevorstehe.
Eine Studie des Social Science Research Network gibt diesen Befürchtungen jetzt neues Futter. Laut der Studie könnten nicht weniger als 186 Banken in den USA kollabieren, wenn viele Einleger ihre Gelder überhastet abziehen – wie es auch bei der SVB der Fall war.
Das Vertrauen der Menschen in die Banken ist dieser Tage ohnehin nicht besonders groß. Auch der taumelnde Banken-Riese Credit Suisse in der Schweiz hat zurzeit mit einer massiven Vertrauenskrise zu kämpfen.
Das Beispiel der Silicon Valley Bank könnte sich vielfach wiederholen
Die große Sorge besteht jetzt darin, dass viele Banken einen erheblichen Teil ihrer Vermögenswerte in zinssensiblen Finanzinstrumenten wie Staatsanleihen und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren halten. Der Wert dieser älteren, niedrig verzinsten Anlagen ist allerdings erheblich gesunken, seit die US-Notenbank Fed im Vorjahr begann, den Leitzins in mehreren Schritten kräftig anzuheben.
Zur Erinnerung: Im Fall der SVB hat das Institut einen Großteil der eingelegten Gelder in langfristigen Staatsanleihen geparkt, die zwar extrem sicher sind, aber nicht mehr so viel wert sind wie zum Zeitpunkt des Kaufs durch die SVB, weil die Zinssätze inzwischen gestiegen sind. Die Bank sah sich denn auch gezwungen, einen Teil dieser Anleihen zu verkaufen, um dem Wunsch unzähliger Kunden nach Abhebungen zu einem niedrigeren Preis als jenem, den sie dafür bezahlt hatten, nachzukommen. Dies führte zu einem Verlust von fast zwei Milliarden Dollar.
Als die SVB diesen Verlust zusammen mit Plänen zur Aufnahme zusätzlicher 500.000 Millionen Dollar von der Wall Street bekannt gab, brach unter den Kunden, die hauptsächlich aus Risikokapitalgebern und Tech-Start-ups bestehen, die Panik aus. Zahllose Einleger zogen flugs ihr Geld ab, weil sie befürchteten, dass die Bank kurz vor der Insolvenz sei – ein klassischer Bank-Run mit den Folgen, die wir kennen.
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