
Supermarkt-Besuch wird günstiger: Markenhersteller reagieren auf verändertes Konsumverhalten
Die Zeit massiver Preiserhöhungen scheint vorerst vorbei: Internationale Lebensmittel- und Kosmetikhersteller wie Nestlé, Mondelez und Henkel gehen bei ihrer Preispolitik in den USA spürbar auf Distanz – und signalisieren eine neue Ausrichtung.
Anstelle weiterer Aufschläge setzen viele Konzerne auf Stabilität, attraktive Angebote und gezielte Preissenkungen. Auch für Verbraucher in Europa könnte das langfristig bedeuten: Entlastung im Supermarktregal. Obwohl viele Hersteller weiterhin mit gestiegenen Kosten durch Logistik oder Rohstoffe konfrontiert sind, treten sie bei der Preisgestaltung auf die Bremse. Nestlé etwa senkte im ersten Quartal seine US-Preise um ein Prozent.. Der Schweizer Konzern kündigte außerdem an, die Preise für Tiefkühlpizzen in den USA bewusst zu senken. „Wir versuchen, so viel wie möglich vom Preis zu nehmen, um unsere Kosten zu decken und gleichzeitig die Reaktion der Verbraucher in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu berücksichtigen“, erklärte US-Chef Laurent Freixe.
Auch Mondelez (Oreo, Milka) reduzierte in Nordamerika seine Preise leicht. Reckitt (Durex, Sagrotan) erhöhte die Preise in Nordamerika nur um 0,9 %. „Das Verbrauchervertrauen ist gesunken und wir sehen, dass sich die Konsummuster ändern“, so CEO Kris Licht.
Handelsmarken im Aufwind – Verbraucher profitieren
Eine aktuelle Umfrage der Beratungsfirma Global Data zeigt, dass 45 % der US-Verbraucher mittlerweile häufiger zu Eigenmarken greifen. 2023 war es noch etwa jeder Dritte. Die Folge: Viele große Markenhersteller setzen nun darauf, ihre Produkte gezielter zu positionieren und den Preisabstand zu Handelsmarken zu verringern – durch Sonderaktionen, günstigere Varianten oder kleinere Packungsgrößen
Während einige Hersteller wie Unilever über kleinere Verpackungseinheiten („Shrinkflation“) nachdenken, um die Regalpreise stabil zu halten, setzen andere klar auf sichtbare Entlastung. Nestlé-Chef Freixe versprach, den Preis für Tiefkühlpizzen nicht durch Reduktion des Inhalts zu senken, sondern durch gezielte Preisanpassung.
Strategiewechsel zugunsten der Kunden
Nach Jahren mit teils kräftigen Preisaufschlägen kehrt damit spürbar mehr Bewegung in die US-Konsumgütermärkte ein. Unternehmen setzen auf den Erhalt ihrer Marktanteile, auf Vertrauen – und auf das, was Verbraucher derzeit wirklich brauchen: faire Preise. Für Kunden bedeutet das mehr Auswahl, mehr Wettbewerb – und echte Chancen auf günstigeres Einkaufen.
Kommentare