Während der europäische Elektroauto-Markt nach einem schwachen Jahr im Jänner deutlich zulegte, geriet Branchenpionier Tesla ins Straucheln. Laut Daten des europäischen Herstellerverbands Acea brachen die Neuzulassungen des US-Autobauers im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 50 % auf nur noch 7517 Fahrzeuge ein.

Der Rest des Marktes hingegen zeigte sich robust: Die Zulassungen rein batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) stiegen EU-weit um 33 % auf 124.341 Autos. Insbesondere Deutschland, Belgien und die Niederlande verzeichneten ein starkes Wachstum. Doch während Konkurrenten von der steigenden Nachfrage profitierten, bleibt Tesla auf der Strecke.

Autos auf dem Fließband in der Tesla Giga Texas Produktionsstätte: Die Aktien des US-Elektroautopioniers Tesla brachen am 25. Februar im frühen Handel um sieben Prozent ein, vor allem wegen der enttäuschenden Verkaufszahlen in Europa.APA/AFP/SUZANNE CORDEIRO

Alternde Modelle und sinkender Wiederverkaufswert

Dass Tesla vom allgemeinen Aufschwung im E-Auto-Segment nicht profitieren konnte, hat mehrere Ursachen. Einer der Hauptgründe liegt in der Modellpalette: Während die Konkurrenz ihre Flotten mit innovativen Fahrzeugen modernisiert, setzt Tesla weiterhin auf das Model Y – ein Bestseller, der jedoch langsam in die Jahre kommt. Ohne wesentliche technische Neuerungen verliert das einstige Aushängeschild des Unternehmens an Attraktivität.

Hinzu kommt ein zunehmend kritischer Gebrauchtwagenmarkt. Laut einer Analyse des Portals Autoscout24 verzeichnete das Tesla Model 3 im vergangenen Jahr einen Wertverlust von rund 19 %. Diese Entwicklung schreckt potenzielle Käufer ab, da der Wiederverkaufswert eines Elektroautos ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung ist.

Hybride im Aufwind – Tesla verliert Marktanteile

Während vollelektrische Fahrzeuge insgesamt an Beliebtheit gewannen, legten auch klassische Hybridautos um 18 % auf 290.014 Neuzulassungen zu. Besonders Modelle mit Mild-Hybrid-Technologie, die den Spritverbrauch senken, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dies zeigt, dass viele Käufer nach einer Brückentechnologie suchen, statt sich direkt auf rein elektrische Antriebe festzulegen – ein Trend, der Tesla kaum entgegenkommt.

VW bleibt unangefochtene Nummer eins

Während Tesla das Jahr in Europa schwach begonnen hat, konnte der Volkswagen-Konzern seine Position als Marktführer behaupten. Mit 230.000 Neuzulassungen erzielte VW im Januar ein Plus von knapp 6 % und blieb damit das dominierende Unternehmen auf dem europäischen Automarkt. Stellantis und Renault folgten auf den Plätzen zwei und drei.