Teuerungs-Krise: Erste Supermarkt-Kette stoppt Verkauf von Cola, Fanta und Sprite
Die erste große Handelskette macht beim Preisdruck der Hersteller nicht mehr mit: Weil ein großer Getränkehersteller meinte, die Supermarkt-Kunden sollen seine erhöhten Kosten einfach übernehmen, wurde der Verkauf von Cola, Fanta und Sprite nun eingestellt – Lebensmittel sollen kein Luxusgut werden.
404.900 Mitarbeiter, einen Jahresumsatz von 62,7 Milliarden Euro, 11.000 Filialen: Edeka ist in Deutschland eine Marktgröße – nun soll in allen Verkaufsstellen Cola, Fanta und Sprite aus den Regalen verbannt werden.
Die Geschäftsführung will sich nämlich nicht vom Getränke-Konzern aus Atlanta (USA) erpressen lassen: Die Coca-Cola-Company plante, die gesamte aktuelle Teuerung direkt an die Supermarkt-Kette somit an die Endverbraucher weiterzugeben.
Rewe will auch nicht alle Preissteigerungen akzeptieren
Edeka hatte seine Lieferanten bereits gewarnt, berichtete die “Bild”: “Lebensmittel dürfen nicht zum Luxusgut werden.” Trotzdem wollte Coca-Cola die Preise “im höheren einstelligen Prozentbereich” erhöhen, was Edeka nicht akzeptiert hat.
Auch Konkurrent Rewe hatte bereits angekündigt, nicht alle Steigerungen an die Kunden weitergeben zu wollen . Auch wenn das Auswirkungen auf den Gewinn hätte. “Ein Großteil der Firmen, die ihre Preise jetzt erhöhen, sind Trittbrettfahrer, die auf der Preiswelle surfen und davon profitieren, um ihre Ergebnisse zu verbessern“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Mittwochabend vor der „Wirtschaftspublizistischen Vereinigung“ in Düsseldorf. Rewe (80.000 Mitarbeiter) betreibt auch in Österreich 300 Märkte (Billa, Penny, ADEG und BIPA).
Viele Kunden werden diesen Preiskampf alles andere als gut finden – immerhin könnte diese Entwicklung auch rasch Österreich erreichen.
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