Teuerungswelle geht weiter: Erzeugerpreise steigen im Euroraum deutlich
Die Produzentenpreise gelten als früher Hinweis für auf bevorstehende Entwicklung der Inflation. Zeitversetzt kommen höhere Erzeugerpreise bei den Verbrauchern an. Im Mai sind sie um 36,3 Prozent gestiegen. Die Teuerungswelle ist damit offensichtlich noch nicht zu Ende.
Die Preise der Hersteller in der Eurozone stiegen weiter rasant, aber nicht mehr im Rekordtempo. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kletterten im Mai um 36,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Ökonomen hatten sogar mit einem Zuwachs um 36,7 Prozent gerechnet nach einem Rekordanstieg um 37,2 Prozent im April.
95 Prozent Teuerung allein bei Energie
Allein bei Energie gab es nun eine Verteuerung um 94,4 Prozent, nachdem die Preise dafür im April sogar um 99,0 Prozent nach oben geschossen waren. Klammert man den Energie-Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise insgesamt um 16,0 Prozent an. Die für die Produktion wichtigen Vorleistungsgüter verteuerten sich um 25,0 Prozent.
Die Produzentenpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden sie ab Fabriktor geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.
Inflation im Euro-Raum auf Höchstwert
Die Inflation ist im Euroraum derzeit stark auf dem Vormarsch und weit über die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent hinausgeschossen. Angetrieben von hohen Kosten für Öl und Gas kletterten die Verbraucherpreise im Juni binnen Jahresfrist um 8,6 Prozent – der höchste Wert seit Beginn der Währungsunion.
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