TikTok in der Schwebe: Milliardär will zur US-App retten
Die beliebte Social-Media-Plattform TikTok steht in den USA am Scheideweg. Während die politische Debatte über ein mögliches Verbot in vollem Gange ist, hat der US-Milliardär Frank McCourt ein Angebot angekündigt, um die US-Geschäfte der Plattform zu übernehmen.
Dieser Schachzug könnte die drohende Sperrung verhindern und TikToks Zukunft auf dem amerikanischen Markt sichern. Frank McCourt, bekannt als ehemaliger Eigentümer der Los Angeles Dodgers, hat mit seinem Konsortium „The People’s Bid“ ein formelles Kaufangebot an ByteDance, den chinesischen Mutterkonzern von TikTok, vorbereitet. Der Hintergrund dieser Initiative ist klar: Der Druck auf ByteDance, TikToks US-Geschäft zu veräußern, wächst. Ein neues Gesetz verpflichtet das Unternehmen, bis Januar 2025 einen Verkauf abzuschließen. Andernfalls droht ein vollständiges Verbot der Plattform in den Vereinigten Staaten.
Besonders brisant: TikTok steht seit Jahren unter dem Verdacht, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben – ein Vorwurf, den ByteDance vehement bestreitet. Dennoch hat dieser Verdacht dazu geführt, dass führende Politiker, insbesondere aus den Reihen der Republikaner, ein Verbot der Plattform unterstützen.
Ein Angebot von historischem Ausmaß
Obwohl die genaue Höhe des Übernahmeangebots noch unklar ist, verfügt McCourt über beeindruckende finanzielle Mittel. Mit Zusagen in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar möchte sein Konsortium die Kontrolle über TikToks US-Geschäfte übernehmen. Die Finanzierung basiert auf einem Mix aus Eigenkapitalinvestitionen durch Private-Equity-Fonds, Family Offices, vermögende Privatpersonen sowie einer großen US-amerikanischen Bank.
McCourt betonte, dass sein Konsortium nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolge, sondern auch eine politische Botschaft senden wolle. „Wir müssen sicherstellen, dass amerikanische Werte und Interessen im digitalen Raum gewahrt bleiben“, erklärte er.
Politische Sprengkraft
Die TikTok-Debatte hat längst die politische Bühne erreicht. Während der ehemalige Präsident Donald Trump ursprünglich das Verbot von TikTok ins Rollen brachte, zeigt er sich inzwischen offen für eine Lösung, die den Erhalt der Plattform gewährleistet. Dennoch bleibt die Unterstützung für ein Verbot in den Reihen der Republikaner stark.
McCourt versucht, eine Brücke zwischen den Fronten zu schlagen. Sein Konsortium möchte eng mit ByteDance, der US-Regierung und anderen politischen Akteuren zusammenarbeiten, um eine Einigung zu erzielen. Dabei geht es ihm insbesondere darum, die Kontrolle über TikTok zu „amerikanisieren‟ und damit Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit auszuräumen.
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