
Trendwende auf den Höfen: Immer mehr Bauern setzen auf Hühner statt Kühe
Im Bundesland Salzburg zeichnet sich ein klarer Wandel in der Landwirtschaft ab. Statt auf arbeitsintensive und „kapitalaufwendige‟ Milchwirtschaft setzen viele Betriebe zunehmend auf Geflügelhaltung – insbesondere auf Legehennen und Masthühner. Die Zahlen sprechen für sich.

Laut dem aktuellen Bericht der Landwirtschaftskammer hat sich die Zahl der registrierten Legehennenbetriebe – also jener mit über 350 Tieren – innerhalb von fünf Jahren um satte 40 % erhöht. Inzwischen legen über 140.000 Hennen ihre Eier in Salzburg. Grund für den Boom ist neben wirtschaftlichen Überlegungen auch der Trend zur Direktvermarktung. Immer mehr Landwirte entdecken hier ein stabiles, zweites Einkommensstandbein.
Generationenwechsel als Treiber des Wandels
Für Christoph Buttenhauser, Geschäftsführer der Vermarktungsgenossenschaft Salzburger Land-Ei, liegt ein Teil der Erklärung im strukturellen Wandel der Betriebe. Gegenüber dem ORF erläutert er: „Es hat auch Betriebe gegeben, wo ein Generationenwechsel stattgefunden hat und wo sich dann die junge Generation überlegt hat, wie man den Betrieb künftig ausrichten will. Wenn ich jetzt irgendwo in der Milchviehhaltung investiere, sind das auch enorme Investitonskosten, wenn ein Stallneubau ansteht. Und da sucht man halt nach Alternativen.“
Masthühner auf dem Vormarsch
Auch die Masthuhnhaltung legte kräftig zu. Hier stieg die Zahl der Betriebe um fast ein Drittel. Die Nähe zu einem expandierenden Geflügelschlachtbetrieb im angrenzenden Oberösterreich spielt dabei eine zentrale Rolle. „Im angrenzenden Oberösterreich gibt es einen großen Geflügelschlachtbetrieb, der auf Expansionskurs ist, der gute Absatzmärkte hat und der auf der Suche nach Betrieben war. Das sind speziell Geflügelmastbetriebe, die im Bundesland Salzburg entstanden sind und jetzt für den die Hühner mästen“, erklärt Buttenhauser weiter.
Bio dominiert bei der Mast
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt: Während früher die konventionelle Haltung dominierte, hat sich das Verhältnis heute komplett umgekehrt. Acht von zehn Masthühnern in Salzburg stammen inzwischen aus biologischer Haltung – ein Beleg für den wachsenden Anspruch an Tierwohl und Qualität in der Region.
Kommentare