Trotz Krise: Mehr Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland
Trotz einer schwachen Entwicklung im Juni sind in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr Genehmigungen für den Bau neuer Wohnungen erteilt worden. Von Jänner bis Juni 2021 gab es insgesamt um 7,7 Prozent mehr Zusagen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
“Dieses Plus betrifft im Neubau fast alle Gebäudearten”, hieß es dazu. Bei den Einfamilienhäusern gab es ein Plus von 10,7 Prozent, bei Zweifamilienhäusern sogar von 37,5 Prozent. Geringer fiel die Zunahme bei Mehrfamilienhäusern mit 1,9 Prozent aus, während es bei Wohnheimen sogar einen Rückgang um 9,2 Prozent gab.
Im Juni allein wurde der Bau von insgesamt 31.844 Wohnungen genehmigt. Das waren saison- und kalenderbereinigt um 7,5 Prozent weniger als im Vormonat. Gegen den Trend legten die Zusagen für den Bau von Einfamilienhäusern um 7,1 Prozent zu. Klimaschützer kritisieren, dass Einparteienhäuser besonders stark zur Flächenversiegelung sowie zur Zersiedelung beitragen und für noch mehr Verkehr sorgen würden.
Wohnraumoffensive verfehlt Ziele
Trotz Coronakrise waren 2020 deutlich mehr Baugenehmigungen erteilt worden. Experten zufolge reicht das Tempo aber nicht aus, um den vor allem in Großstädten vorhandenen Wohnraummangel zu beheben. Die von der deutschen Regierung ausgerufene Wohnraumoffensive verfehlt demnach zentrale Ziele. Von den eigentlich geplanten 1,5 Millionen neuen Wohnungen werden bis zum Ende der Legislaturperiode wohl nur 1,2 Millionen gebaut sein, wie der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen schätzt. (APA/red)
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