Trotz Tesla-Boom: Elon Musk hat Angst vor dem Bankrott
Eigentlich könnte sich Elon Musk als einer der reichsten Menschen der Welt entspannt zurücklehnen – wenn der Mann nicht ein sehr teures Hobby hätte. Denn während Tesla brummt, scheint sein großteils eigenfinanziertes Raumfahrtunternehmen SpaceX ins Stocken geraten zu sein – und das sorgt für große Sorgenfalten beim Multimilliardär.
Elon Musk macht sich Sorgen über sein Vermögen – und das, obwohl er sich eigentlich über den anhaltenden Höhenflug von Tesla freuen könnte! Hinter der miesen Laune des Tesla-Chefs steckt auch nicht sein E-Auto-Unternehmen, das soeben zur wertvollsten Automarke gekürt wurde – nein, das aktuelle “Sorgenkind” ist sein anderes großes “Baby”, sein Raumfahrtunternehmen “SpaceX”. Dieses macht offenbar nicht genug Fortschritte für den exzentrischen Multimilliardär.
Konkret lassen die Entwicklungen der “Raptor”-Triebwerke, die seine Starship-Raketen antreiben sollen, in Musks Augen zu wünschen übrig. Der “Big Boss” machte seinem Ärger über die in seinen Augen höchst dramatische Lage am Tag nach Thanksgiving in einer Rundmail an seine Mitarbeiter Luft – und diese Mail erreichte nun die Redaktion des US-Senders “CNBC”.
Musk warnt vor Bankrott
In der E-Mail beschönigt Musk nichts und spricht gleich Klartext: “Die Produktionskrise von Raptor ist viel schlimmer, als es vor ein paar Wochen schien”, so der SpaceX-Gründer, der seinen Mitarbeitern auch gleich mit das imaginäre Bild des Damoklesschwerts eines drohenden Bankrotts zeichnete: “Wir sehen uns einem echten Konkursrisiko ausgesetzt, wenn wir nächstes Jahr nicht mindestens alle zwei Wochen eine ‘Starship’-Flugrate erreichen können”, warnt Musk weiter.
Bei besagtem “Starship” handelt es sich um ein Raumschiff der nächsten Generation, das SpaceX zu dem Zweck entwickelt, Menschen genauso wie Fracht auf Missionen zum Mond oder zum Mars zu bringen. SpaceX testet Prototypen dieser “Starships” bereits seit einiger Zeit in einer Anlage im Süden von Texas, auch mehrere kurze Testflüge wurden bereits unternommen. Um jedoch auf Orbit-Weltraumniveau zu kommen, werden die Raketen-Prototypen jeweils bis zu 39 Raptor-Triebwerke benötigen – was einen starken Anstieg der Triebwerksproduktion erfordert. Und genau das sorgt nun für Sorgenfalten bei Mister Musk.
Musk will schon Anfang 2022 ins All
“CNBC” hakte laut eigenen Angaben bei SpaceX zu der Mail nach, das Raumfahrtunternehmen reagierte laut dem Sender aber nicht auf die Anfrage.
Am 17. November dieses Jahres hatte Musk seine Hoffnung ausgedrückt, dass SpaceX schon im Jänner oder Februar 2022 den ersten orbitalen Starship-Flug starten werde – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung durch die Raumfahrtbehörde “FAA” sowie der technischen Bereitschaft. Und erst Anfang Dezember meinte Elon Musk, dass er nicht sicher sei, ob Starship beim ersten Versuch erfolgreich die Umlaufbahn erreichen würde – der SpaceX-Chef betonte jedoch, dass er “zuversichtlich” sei, dass die Rakete 2022 ins All gelangen werde.
SpaceX: Teures Hobby mit Aussicht auf großen Erfolg oder doch ein Schuss in den Geldverbrennungs-Ofen?
SpaceX hat zudem den Anspruch, dass sein Starship vollständig wiederverwendbar ist, wobei sowohl die Rakete als auch ihr Booster nach einem Start landen und für zukünftige Flüge wiederhergestellt werden können soll. Dies ist bei den Falcon 9-Raketen bereits teils Realität, diese sind schon – wenn auch nicht vollständig – wiederverwendbar. Das Unternehmen kann die Booster regelmäßig landen und neu starten, aber nicht den oberen Teil oder die Stufe der Rakete.
Zu diesen hohen Ansprüchen, die Musk an sein Weltraumprojekt stellt, kommt hinzu, dass es de facto ein sehr, sehr, sehr teures Hobby des Multimilliardärs ist, das er sich beinahe gänzlich aus eigener Tasche finanziert. SpaceX sei demnach “zu mindestens 90 Prozent aus Eigenmitteln finanziert”, so Elon Musk, der auch klarstellt, dass sein Unternehmen keine “internationale Zusammenarbeit” oder gar Fremdfinanzierung anstrebe. Kein Wunder also, dass sich der Mutimilliardär trotz seines Reichtums nun Sorgen um seine Scheine macht…
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