Umfrage: Ja zur Photovoltaik auf „toter“ Substanz - Nutzung auf landwirtschaftlicher Fläche wird eher skeptisch gesehen
Eine aktuell durchgeführte MARKET-Umfrage zur Photovoltaik (PV) bringt ein klares Ja für die Errichtung und Nutzung auf „toter Substanz“, also beispielsweise auf Dächern. Ein klares Nein gibt es hingegen für die Nutzung auf Agrarflächen – 70 Prozent der Befragten lehnen dies ab.
Mit Agrophotovoltaik lassen sich gleichzeitig Strom und Nahrungsmittel auf einer Fläche erzeugen. Die auf Gestellen montierten Solarmodule beschatten die landwirtschaftlichen Kulturen, produzieren günstigen Strom zur Versorgung des Betriebes. Aber wie sieht das in der Praxis aus und was sagt die Bevölkerung zu dem Vorhaben? „Der Wunsch ist klar: Neunzig Prozent der befragten Österreicher setzen für die Zukunft auf eine vermehrte Nutzung von umweltfreundlicher Sonnenenergie in Form von Photovoltaikanlagen. Allerdings erachten fast 7 von 10 Befragten eine PV-Errichtung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, die zur Nahrungsmittelproduktion verwendet werden, als wenig bis nicht sinnvoll.
Klar befürwortet werden von 94 Prozent der 800 Befragten Dachflächen bzw. Überdachungen von Parkplätzen bei Supermärkten, Gewerbeparks etc. Aber auch entlang von Autobahnen und Bahntrassen sind PV-Anlagen für die Befragten eine Option (79 Prozent).
Wirtschaft wird gestärkt
Die wesentlichen Vorteile bei einer PV-Errichtung auf bestehender Infrastruktur sehen sie in der Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Lebensmittelproduktion sowie in der fehlenden Verbauung landwirtschaftlicher Böden und keiner damit verbunden Zerstörung des Ökosystems.
Faktum ist: Für das österreichische Klimaziel, 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 zu beziehen, ist ein Kraftakt im Ausbau erneuerbarer Energieträger notwendig. Die PV ist in dem Zusammenhang eine absolut zentrale Technologie, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen: Sie ist sauber, leise, wirtschaftlich und produziert sauberen Strom. Wir sprechen von Photovoltaik auf sogenannten „toten“ Flächen, wie Dachflächen von Firmen, Supermärkten, Wohnblöcken, Bauernhöfen, Gewerbeparks, Überdachungen von Parkplätzen, entlang von Bahntrassen und Autobahnen. Wir sprechen aber nicht von der sogenannten Agrophotovoltaik, also Solarpaneelen, die auf „lebenden“ Äckern und Wiesen installiert werden, viel Platz brauchen und mit der Landwirtschaft konkurrieren: „Die Landwirtschaft ist essentieller Bestandteil in der Energiewende.
Die Landwirtschaft ist aber auch essentiell in der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Wir werden aufgrund des Klimawandels viele erneuerbare Energieanlagen, wie zum Beispiel Photovoltaik, errichten müssen, aber nicht Agrarflächen verbauen, die der Lebensmittelproduktion dienen. Wie dringend wir landwirtschaftliche Nutzflächen zur Lebensmittelproduktion brauchen, hat auch die Corona-Pandemie bewusstgemacht. Die aktuelle Umfrage zeigt auch ein klares ‚Nein‘ zur Verbauung agrarisch genutzter Flächen für Photovoltaik. Stattdessen sind PV-Anlagen – wie im Regierungsprogramm festgeschrieben – beim Neubau und der Sanierung von Lärmschutzwänden vorzusehen, oder als Überdachung von beispielsweise Supermärkten. So sieht es auch ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher. Das schafft Arbeit, stärkt die Wirtschaft und schützt die Umwelt und den Boden!“, bezieht sich Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, auf die klaren Ergebnisse der MARKET-Umfrage.
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