Unfall in OMV-Raffinerie: Jetzt geht am Flughafen Schwechat der Sprit aus
Durch den Unfall in der OMV-Raffinerie Schwechat – der eXXpress berichtete – wurde die Spritproduktion auf Wochen gedrosselt. Jetzt wurde bekannt: Auch auf Österreichs größtem Flughafen geht der Sprit zur Neige!
Aufgrund der Beschädigung gebe es nun Engpässe bei Kerosin und darüber sei der Flughafen informiert worden, sagte Peter Kleemann, Sprecher vom Flughafen Wien, gegenüber “Reuters”. Zuvor hatte das Luftfahrtmagazin “Austrian Wings” über den Spritmangel berichtet. Auswirkungen auf den Flugbetrieb gebe es dadurch aber nicht, sagte Kleemann.
Lediglich begrenzte Betankung möglich
Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) muss laut “finanzen.net” nun darauf reagieren und ihr Tankvorgehen „anpassen“. “Durch unser breites Streckennetz haben wir die Möglichkeit, kurzfristige Treibstoffengpässe zu kompensieren”, sagte eine Sprecherin der Fluglinie zu Reuters.
“Aufgrund eines mechanischen Zwischenfalls in der OMV-Raffinerie ist die Versorgung von Jet A-1 derzeit nur begrenzt möglich. Um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu minimieren, werden alle Flugzeugbetreiber gebeten, das Auftanken zu vermeiden, wann immer dies operativ umsetzbar ist”, berichtete das Magazin.
Kurios: Wenn sich das Nachtanken aus operativen Gründen nicht vermeiden lasse, sollte bei der Ankunft möglichst viel Kraftstoff an Bord der Maschine sein. Außerdem sollten Tankstopps nach Möglichkeit vermieden werden, wird laut dem Magazin angeraten.
OMV will Produktion mit anderen Raffinierien kompensieren
In der OMV-Raffinerie war es in der vergangenen Woche zu einem Zwischenfall in der Raffinerie mit zwei leicht Verletzten gekommen. Dabei wurde die Hauptdestillationsanlage, die gerade gewartet wurde, beschädigt. Der Ausfall in Schwechat soll durch die anderen Raffinerien des Konzerns kompensiert werden, außerdem soll die Produktionskapazität einer kleineren Rohöldestillation hochgefahren werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Staat musste einspringen
Die anderen Raffinerien des Konzerns in Burghausen (Süddeutschland) und Petrobrazi (Rumänien) sollen den Standort Schwechat mit Einsatzstoffen versorgen und größere Mengen Treibstoff an den österreichischen Markt liefern. Wann die Anlage wieder in Betrieb gehen kann, ist unklar. Um die Versorgungssicherheit nach dem Unfall zu gewährleisten, musste der Staat einspringen und einen Teil der Treibstoffreserve zur Verfügung stellen.
OMV-Aktienkurs auf Talfahrt
Die Aktien der OMV sind nach dem Vorfall am Freitag deutlich ins Minus gerutscht. Bis 15.40 Uhr summierten sich die Verluste bei den an der Wiener Börse notierten Papieren auf satte 12,2 Prozent. Damit verlor die Aktie gegenüber dem heimischen Leitindex ATX, der zuletzt um 4,3 Prozent schwächer tendierte, überdurchschnittlich deutlich.
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