Unser Stromnetz ist nicht reif für E-Autos: Blackout nur noch Frage der Zeit
An einem Blackout führt kein Weg vorbei. Das machte ein Zivilschutz-Bezirksleiter bei einer Info-Veranstaltung im Bezirk Bruck/Mürzzuschlag deutlich. Er nannte auch den Grund: Unser Stromnetz ist noch nicht reif für so viele Elektroautos. Das sorgte für Empörung, denn die Politik fördert gerade E-Autos – auf Anweisung der EU.
„Die Frage ist nicht, ob das Blackout kommt. Die Frage ist wann“, erklärte Manuel Gössler Bezirksleiter Zivilschutz Bruck/Mürzzschlag bei einem Black-Out-Vortrag im Zuge einer Bürgerversammlung im steirischen Neuberg an der Mürz. Dabei erklärte Gössler, dass es bei Unter- oder Überspannung zu einer Systemabschaltung, also zu einem Blackout kommen kann. Die „Währung des Stroms“ liege bei 50 Herz. Bei Schwankungen nach unten (49,8 – roter Bereich), oder bei Überproduktion (52,2 – roter Bereich) schaltet das Stromnetz selbst ab.
Noteinsätze fürs Wiener Stromnetz sind von 15 auf 240 Mal pro Jahr gestiegen
Während die Wien Energie vor wenigen Jahren noch jährlich rund 15 Noteinsätze zum kurzfristigen Hochfahren der Stromerzeugung hatte, war das zur Netzstabilisierung in den vergangenen Jahren bis zu 240 Mal im Jahr der Fall. Eine der Hauptverantwortlichen für Schwankungen im unteren Bereich ist der massive Anstieg der E-Autos, wie Gössler berichtete.
„Also, das Land fördert einerseits E-Autos, durch deren Anstieg unser Stromnetz zusammenbrechen wird, und auf der anderen Seite fördert es Notstromaggregate für die Feuerwehren, damit sie im Fall eines Blackouts einsatzfähig sind“, warf einer der Anwesenden zu diesem Kuriosum ein. Dazu sagte der Zivilschutz-Bezirksleiter. „Das ist richtig. Die E-Autos werden vom Klimaschutz gefördert, die Notstromaggregate vom Katastrophenschutz.“
Klimaschutz fördert E-Autos – Katastrophenschutz fördert Notstromaggregate
Da die Stimmung im Saal zu der Zeit bereits sehr aufgeheizt war, versuchte Gössler zu kalmieren, indem er weiter erklärte: „Wir sind in der EU, und es ist nicht die Vorgabe vom Land, dass wir die E-Autos fördern, sondern von der EU, dass wir unser Klimaziel erreichen. Deshalb sind alle Mitgliedsländer dazu angehalten, das mit verschiedenen Beträgen zu unterstützen. Sie haben schon Recht, es passt nicht ganz zusammen. Auf der einen Seite ist unser Stromnetz nicht so weit, da kommen wir nicht zusammen, und auf der anderen Seite fördern wir mehr die Stromverbraucher. Das ist ganz klar eine Sache vom Umweltministerium, wobei ausgehend von der Europäischen Union.“ Das zeigt einmal mehr, wie kurios Politik ist.
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