Varta-Pleite vorerst vom Tisch: Sanierungskonzept für Batterie-Konzern steht
Dem strauchelnden Batteriekonzern Varta ist offenbar ein entscheidender Schritt in Richtung Sanierung gelungen. Laut einer Aussendun einigten sich die Gläubiger sowie der österreichische Großaktionär Michael Tojner auf ein Sanierungskonzept, das einen Schuldenschnitt von 485 Millionen auf 200 Millionen Euro vorsieht. Parallel dazu schießt Tojner gemeinsam mit dem Sportwagenbauer Porsche frisches Kapital in Höhe von 60 Millionen Euro zu.
Laut einer Unternehmensaussendung vom Samstag einigten sich die Gläubiger sowie der österreichische Großaktionär Michael Tojner auf ein Sanierungskonzept, das einen Schuldenschnitt von 485 Millionen auf 200 Millionen Euro vorsieht. Parallel dazu schießt Tojner gemeinsam mit dem Sportwagenbauer Porsche frisches Kapital in Höhe von 60 Millionen Euro zu.
Die übrigen Aktionärinnen und Aktionäre gehen damit leer aus, da das Grundkapital der Gesellschaft auf null gesetzt wird, wie aus der Aussendung des deutschen Unternehmens hervorgeht. Neue Varta-Eigentümer werden der bisherige Mehrheitsaktionär Tojner sowie der Porsche-Konzern, dessen möglicher Einstieg bereits kolportiert worden war. Von den Gläubigern kommen außerdem weitere 60 Millionen Euro als vorrangig besicherte Darlehen. Jene Banken, die frische Kredite geben, bekommen dafür 36 Prozent möglicher künftiger Ausschüttungen.
"Unternehmen bietet großes Potential"
“Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bietet das Unternehmen großes Potenzial, um Europas Batteriezellforschung und -produktion unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu gestalten. Gemeinsam mit Porsche wollen wir einen Beitrag dazu leisten. Mit der heutigen Einigung ist uns zusammen ein erster wichtiger Schritt gelungen, der die Stabilität der VARTA AG sichert und den Weg für einen Neustart ebnet”, kommentierte Tojner die Kapitalspritze.
Nach Tojner und Porsche könnte allerdings noch ein dritter Gesellschafter an Bord kommen. “Wir sind in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren Investoren, die bei uns gerne einsteigen würden”, sagte Varta-Chef Michael Ostermann der Nachrichtenagentur Reuters.
Eine Pleite der Varta ist mit dem Sanierungskonzept vorerst vom Tisch, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Das sogenannte vorinsolvenzliche Verfahren bleibe allerdings aufrecht. Ostermann hatte im Juli eine radikale Sanierung nach dem deutschen StaRUG-Restrukturierungsgesetz angekündigt. Das Unternehmen war nach kostspieligen Fehlinvestitionen nicht mehr in der Lage, seinen Schuldenberg zu bedienen.
Operativ drohen keine großen Einschnitte
Operativ drohen dem Unternehmen mit dem Kompromiss keine großen Einschnitte. “Wir wollen wachsen, sowohl mit Batteriespeichern für Photovoltaik-Anlagen als auch mit den Knopfzellen für die Apple-Kopfhörer. Dort suchen wir derzeit sogar Personal”, so Ostermann laut Reuters. Varta werde an allen Standorten in Deutschland festhalten. Nur in der Verwaltung müsse es einen “moderaten” Stellenabbau geben. “Wir werden Varta wieder auf einen profitablen Wachstumskurs bringen.”
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