Der Covid-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca wird zukünftig den Namen Vaxzevria tragen
Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca vermarktet seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU künftig unter dem Namen Vaxzevria. Das bestätigte das Unternehmen am Mittwoch. Der neue Name sei von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bereits genehmigt worden.
Neuer Name - neues Image?
Dass die Namensänderung dem angeschlagenen Image des Impfstoffes entgegenwirken soll, wurde indes bestritten.
“Die Umstellung auf einen dauerhaften Markennamen ist üblich und wurde seit vielen Monaten geplant”, teilte AstraZeneca zur geplanten Namensänderung seines Impfstoffs mit. Die vollständige Umstellung auf den Namen Vaxzevria werde in sechs Monaten erwartet, hieß es weiter.
Pharma-Riese mit turbulenter Geschichte
Die Geschichte des Pharma-Riesens ist eine Turbulente. So brachte der Konzern im Jahr 1982 (bereits als AstraZeneca firmierend) beispielsweise den weltweit ersten SSRI-Hemmer zur Bekämpfung von Depressionen auf den Markt – musste das Medikament namens „Zelmid“ allerdings rund 18 Monate später wieder zurückziehen, als bekannt wurde, dass Patienten nach der Einnahme schwer am Guillain–Barré-Syndrom erkrankt waren. Das typische Symptom dieser Krankheit ist eine an den Händen oder Füßen beginnende Lähmung und Sensibilitätsstörung, die sich allmählich immer weiter zum Körperstamm hin ausbreitet, ausgelöst durch eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems. AstraZenecas wirtschaftlicher Erfolg lies sich davon aber nicht lange aufhalten. Mit mehr als 24 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz und rund 70.600 Mitarbeitern, zählte man auch 2019 zu den erfolgreichsten Pharma-Konzernen der Welt.
Ihr Impfstoff gegen Covid-19 basiert auf modifizierten Viren, die bei Schimpansen Erkältungen auslösen. Umgebaute Schnupfenviren transportieren die Kopie eines kleinen Teils der DNA des Coronavirus in die Körperzelle. Dieser Erbgutschnipsel löst eine Kette von Prozessen aus, an deren Ende die Zelle Spike-Proteine des Coronavirus selbst herstellt. Damit kann das Immunsystem die Abwehr der Viren schließlich trainieren. Kommen Geimpfte später in Kontakt mit den Erregern, ist die körpereigene Abwehr – im Idealfall – bereits bestens darauf vorbereitet.
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