Verschuldungsquote bei Privaten Haushalten hat stärksten Zuwachs seit 15 Jahren
Die Österreichische Nationalbank (OeNB) rät Banken, sich auf den Auslauf der Corona-Hilfen vorzubereiten und bei der Vergabe von Krediten für Immobilien vorsichtig zu sein.
Die Aufsichtsbehörden achten darauf, dass Banken gewisse Kreditvergabestandards einhalten. Das soll eine vorbeugende Maßnahme gegen Systemrisiken sein, so die ÖNB am Montag. Die aktuellen Standards für die Vergabe von Wohnimmobilienkrediten würden den Schwellenwert für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Kreditvergabe überschreiten, so die Notenbank in ihrem Bericht zur Finanzmarktstabilität.
Private verschulden sich mehr als die letzten 15 Jahre, Eigenkapitalquote unter 20 Prozent
Während die Aufnahme von Konsumkrediten zurückgingen, blieb das Wachstum der Wohnbaukredite angesichts der momentan günstigen Finanzierungsbedingungen und der anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum hoch. „Bereits mehr als die Hälfte der Neukredite wird mit weniger als 20 Prozent eigenen Mitteln finanziert und bei einem Fünftel macht der Schuldendienst mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens aus”, so Vize-Gouverneur Gottfried Haber. Die Verschuldungsquote der privaten Haushalte habe im Zuge der Pandemie den stärksten Zuwachs seit 15 Jahren verzeichnet. Die Zunahme sei sowohl auf eine höhere Kreditaufnahme als auch auf gesunkene Einkommen zurückzuführen, teilte die OeNB mit.
OeNB mahnt zur Vorsicht
Momentan sei trotz auslaufender Unterstützungsmaßnahmen noch keine Verschlechterung der Kreditqualität zu erkennen, so ÖNB. Den Banken empfiehlt die Notenbank dennoch, ein Augenmerk auf eine solide Kapitalbasis zu legen.
Kommentare