Betroffen sind die Robust Plastic GmbH, AKG Plastics GmbH, HT Electronics Systems GmbH sowie die Robust Industry GmbH. Zusammen kämpfen sie mit Schulden in Höhe von 29,3 Millionen Euro.

Verschuldete Betriebe, ausbleibende Löhne

Besonders dramatisch: Viele der 174 Mitarbeiter haben ihre Gehälter für August und September 2025 noch immer nicht erhalten. Der Konzern, dessen Geschäftsführer Thomas Höhrhan ist, steckt tief in der Krise – und steht beispielhaft für den zunehmenden Druck, der auf Österreichs Zulieferbetrieben lastet.

Die Robust Plastics GmbH, ein langjähriger Zulieferer der Automobilindustrie, stellt Komponenten wie Ölwannen und Motorraumteile her. Auch Mülltonnen und Kunststoffkisten gehören zum Sortiment. Das Unternehmen mit 48 Mitarbeitern ist mit 13 Millionen Euro verschuldet – davon 8,1 Millionen unbesichert.

Die AKG Plastics GmbH, spezialisiert auf Kunststoffverarbeitung für Autokonzerne und Krankenhäuser, beschäftigt 44 Mitarbeiter und weist 6,6 Millionen Euro Schulden auf, 3,7 Millionen davon ohne Sicherheiten.

Die HT Electronics Systems GmbH mit 63 Beschäftigten liefert Bauteile für Elektronik, Gesundheitswesen und Fahrzeugbau. Hier belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 7,2 Millionen Euro. Die Robust Industry GmbH, die als Holding fungiert, beschäftigt 19 Personen und ist mit 2,5 Millionen Euro verschuldet.

Dennoch bleibt ein Rest an Hoffnung: Die betroffenen Unternehmen zeigen sich zuversichtlich, dass eine langfristige Fortführung der Geschäftstätigkeiten möglich ist. Laut den Sanierungsplänen sollen die Gläubiger eine Quote von 30 Prozent erhalten – die Auszahlung ist innerhalb von zwei Jahren vorgesehen.

Insolvenzen bleiben ein flächendeckendes Problem

Auch abseits der Höhrhan-Gruppe zeigt sich, dass die wirtschaftliche Belastung im Land weiter anhält. Laut aktuellen Zahlen des KSV1870 wurden in Niederösterreich allein im ersten Halbjahr 2025 rund 560 Firmenpleiten verzeichnet.

Besonders betroffen bleiben Handel, Bauwirtschaft und Gastronomie. Zwar sank die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer um 20 % auf 2.320, ebenso die der Gläubiger auf 3.430 (minus 31 %), doch die Grundproblematik bleibt bestehen: Viele Betriebe kämpfen mit hohen Betriebskosten, Konkurrenzkampf und einer unsicheren Konjunktur.