Von Wegen Entspannung: Teuerung kostet Sparer 20 Milliarden Euro
Großalarm um unser Geld: Die Sparguthaben verlieren massiv an Wert, und zwar mehr denn je. Viel wird man sich mit den Ersparnissen auf der Bank künftig nicht leisten können, wenn das so weitergeht. Selbst steigende Zinsen gleichen die Verluste nicht aus. Die Politik ist gefordert. Für Beruhigungspillen ist keine Zeit.
Die Regierung jubelt: Die Inflation sinkt – doch von einer Entlastung der Haushalte kann weiterhin keine Rede sein. Im Gegenteil. Angesichts der Teuerung verlieren die Österreicher in diesem Jahr rund 19 Milliarden Euro an Kaufkraft auf ihren Sparbüchern. Damit ist 2023 das Jahr der absoluten Rekordentwertung. Nur im Vorjahr war der Verlust an Kaufkraft mit unglaublichen 25 Milliarden Euro noch höher. Auch im kommenden Jahr werden die gestiegenen Zinsen die Teuerungsverluste nicht ausgleichen. Das zeigen neueste Berechnungen des NEOS Lab: Die Parteiakademie der NEOS rechnet mit einem weiteren Kaufkraftverlust von 5,2 Milliarden Euro aufgrund der jetzigen Inflationsschätzungen.
Fazit: Zwar sinkt die Inflation, während die Zinsen steigen, vor allem bei kurzfristig gebundenen Spareinlagen: Hier beträgt der Zinssatz mittlerweile drei Prozent. Doch nach wie vor liegt die Teuerung mit zurzeit 5,4 Prozent deutlich über den Zinsen. Für ein Land der Sparer wie Österreich ist das besonders fatal.
Geschröpfte Sparer: Der Finanzminister nimmt uns nochmals etwas weg
Besonders skandalös: An den ohnehin geschröpften Sparern verdient der Finanzminister weiterhin, und zwar dank der Kapitalertragssteuer (KESt), die immerhin 25 Prozent beträgt. Mit anderen Worten: Der Finanzminister profitiert von Kapitalerträgen, die geringer sind als die Inflation. Aus Sicht der NEOS ist das ein Unding. Für alle Sparbücher, bei denen die Zinsen niedriger als die Inflation sind, sollte daher die KESt abgeschafft werden, fordern. Das würde die heimischen Sparer 2023/2024 mit drei Milliarden Euro entlasten, wie NEOS Lab berechnet hat.
Anlässlich des heutigen Weltspartags hält NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker fest: „Im Hochsteuerland Österreich werden Menschen, die sich mühsam Geld zur Seite legen, auch noch dafür bestraft. Gerade in Zeiten der Teuerung, in denen es ohnehin immer schwieriger wird, sich aus eigener Kraft ein bescheidenes Vermögen aufzubauen, sollten Sparer entlastet statt weiter belastet werden.“
Loacker fordert Abschaffung der KESt auch für länger gehaltene Aktien und Anleihen
Ebenso sollten Kapitalerträge auf langfristige Veranlagungen steuerfrei gestellt werden, und zwar durch eine Behaltefrist für Wertpapiere. Das heißt: „Wer seine Aktien, Anleihen und Fonds länger hält, soll beim Verkauf keine KESt mehr zahlen“, sagt Loacker. Eigentlich hatte das die Regierung versprochen – jedoch ist sie hier säumig.
Menschen, die Wertpapiere etwa für die Altersvorsorge anlegen und teils sogar über mehrere Jahrzehnte halten, sollen nicht länger wie Risikospekulanten behandelt werden, fordert Loacker. „Wer an morgen denkt und sein Geld klug veranlagt, darf nicht länger der Dumme sein. Der Finanzminister sollte nun endlich seine Versprechen einlösen und Sparen wieder attraktiver machen.“
Die Rahmenbedingungen für Vermögensaufbau und Sparen müssen sich wieder verbessern – und zwar dringend.
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