
Vorspiel für Europa? Den Kosovo plagen bereits permanente Blackouts
Alle sechs Stunden fällt im Kosovo der Strom aus. Es ist das erste europäische Land, das im Zuge der sich verschärfenden Energiekrise von ständigen Stromausfällen betroffen ist. Die politischen Spannungen wachsen bereits – und das ist eine Warnung für das restliche Europa.
In einem europäischen Staat gehören Blackouts bereits zum Alltag: dem Kosovo. Freilich ist das auch eines der ärmsten Ländern auf dem Kontinent. Eine unzureichende Stromerzeugung plagt den Kosovo schon lange. Doch der Beginn der ersten Stromausfälle auf dem Kontinent in diesem Monat könnte sich als Vorspiel für die reicheren Teile Europas erweisen.
Premierminister gerät unter Druck
Im gesamten Kosovo wird der Strom alle sechs Stunden für 120 Minuten abgeschaltet, wobei nur kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und einige Industrieanlagen verschont bleiben. Das alles sorgt bereits für politische Unruhen. Die Opposition wirft Premierminister Albin Kurti vor, keine Maßnahmen zur Vermeidung der Stromausfälle ergriffen zu haben. Der Zorn der Menschen wächst.
Angst vor Unruhen in Europa
Europas Regierungen haben bereits satte 280 Milliarden Euro zur Abmilderung der Energiekrise für Haushalte und Unternehmen bereitgestellt. Vom Vereinigten Königreich bis zu Bulgarien verstärken sie ihre Bemühungen um Stromabschaltungen, um im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine Ressourcen für den Winter zu sparen. Die Sorge vor Unruhen in der kalten Jahreszeit, so, wie sie der Kosovo schon jetzt erlebt, wächst.
Für viele der 1,8 Millionen Einwohner des Kosovo ist die regelmäßige Abwesenheit von Strom ein weiterer Beweis für die politische und wirtschaftliche Misere ihres Landes. Im Gegensatz zu anderen Europäern sind sie hier aber schon wesentlich mehr Kummer in der Vergangenheit gewöhnt.
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