Vorsprechen bei Elon Musk: So verlaufen Tesla-Bewerbungsgespräche
Das Bewerbungsverfahren beim Autokonzern Tesla kann bis zu sechs Monate dauern. Das berichten Ingenieure. Der Andrang ist hoch. Jährlich bemühen sich Millionen von Bewerbern um einen Job. Nur 20 von ein paar Tausend werden überhaupt zum ersten Vorstellungsgespräch geladen.
Millionen von Menschen hoffen auf einen Job bei Tesla. 3,6 Millionen Bewerbungen erhält der E-Autokonzern im Jahr. Das sind beinahe 10.000 am Tag. Doch den Zutritt zu Elons Musks Imperium erhält man nicht so leicht. Der Einstellungsprozess für Ingenieure kann bis zu neun Vorstellungsgespräche, mehrere Tests und zuweilen sogar einen Brief an Elon Musk höchstselbst umfassen. Das berichtete zehn anonyme Mitarbeiter Business Insider.
Das Bewerbungsverfahren kann bis zu sechs Monate dauern. So lange muss man dann warten, bis man ein Angebotsschreiben erhält.
Gute Kontakte zum Tesla-Personal sind hilfreich
Zu Beginn verläuft alles nach bekannten Mustern. Auf eine erfolgreiche Bewerbung erfolgt die Vereinbarung eines Vorstellungsgesprächs. Allerdings ist das bereits ein Kraftakt: Von Tausenden von Bewerbern werden etwa 20 zu einem Gespräch bei Personalverantwortlichen geladen. Gute Kontakte sind dabei hilfreich. „Manchmal kommt es wirklich darauf an, wen man bei Tesla kennt“, berichtet ein Ingenieur. „Es ist hilfreich, wenn man auf eine weiterführende Schule geht, wo ein Klassenkamerad einen für eine Stelle empfehlen kann.“
Das ersten Vorstellungsgespräch kreist um die eigene Motivation, für Tesla zu arbeiten und die Zusammenarbeit mit Kollegen. Etwa die Hälfte der Bewerber schafft auch den nächste Schritt: getrennte Gespräche mit einem Manager und mindestens einem Ingenieur aus ihrem zukünftigen Team. „Diese Gespräche sind eher technischer Natur und beinhalten manchmal einen Test zum Mitnehmen oder einen Live-Test“, schreibt Business Insider. „Wenn man etwas nicht weiß, muss man es zugeben, denn es werden immer Folgefragen gestellt“, berichtet ein Techniker.
Aufwändige Präsentation und mehrstündige Fragen dazu
Danach folgt eine Präsentation vor vier bis sechs Ingenieuren und anschließende Einzelgespräche mit dem Bewerber, die in Summe zwischen vier und sechs Stunden dauern können. Meistens stellen die Bewerber 15 bis 30 Minuten lang ein früheres Projekt vor, zu dem sie anschließend befragt werden.
Einige Tesla-Ingenieure haben sich mehr als 40 Stunden lang auf die Präsentation vorbereitet. „Ihr müsst sicherstellen, dass ihr die technischen Details eures Projekts in- und auswendig kennen“, sagte ein Ingenieur. „Es muss nicht die komplizierteste Technik sein, solange ihr über eure Arbeit in allen Einzelheiten sprechen könnt.“
Anschließend fällen die Mitarbeiter ein „blindes Votum“ über den Kandidaten, sprich: Sie geben ihre Bewertungen – von eins bis vier – gleichzeitig ab. Sobald ein einziges Gremiumsmitglied dem Kandidaten eine Eins gibt und das untermauern kann, wird die Bewerbung abgelehnt.
Einige Notizen werden an Elon Musk weitergeleitet
Doch hier ist noch immer nicht Schluss: „Nur die Hälfte der Bewerber, die es in das Panel-Stadium schaffen, werden ausgewählt“. Manchen Bewerbern wird die Stelle nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch angeboten. Bei höheren Positionen folgen noch Gespräche mit Mitarbeitern auf Direktor- oder VP-Ebene. Zuweilen müssen die Bewerber ein Formular ausfüllen, das an einen Mitarbeiter auf VP- oder Direktor-Ebene geschickt wird. Darin müssen sie drei gründe nennen, warum sie gut zu Tesla passen würden. Einige der Notizen werden an Musk höchstselbst weitergeleitet. Im vergangenen erklärte der Tesla-CEO, dass er alle Neueinstellungen genehmigen muss.
„Von Anfang bis Ende kann der gesamte Prozess zwischen einem und sechs Monaten dauern, sagten die Ingenieure. Sieben Ingenieure sagten, Tesla habe das intensivste Bewerbungsverfahren, das sie in der Branche erlebt hätten.“
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