
VW setzt massiven Kürzungsplan um: Werke in Deutschland stehen vor tiefgreifendem Umbruch
Volkswagen steht vor einem umfassenden Umstrukturierungsprogramm, das tiefe Einschnitte bei Produktion und Personal zur Folge haben wird. In einer Vereinbarung mit der Gewerkschaft einigte sich der Konzern Ende vergangenen Jahres darauf, bis zum Jahr 2030 rund 35.000 Stellen in Deutschland abzubauen.
Darüber hinaus soll die technische Produktionskapazität jährlich um 734.000 Fahrzeuge verringert werden – ein einschneidender Schritt mit Folgen für nahezu alle deutschen Werke des Autobauers.
Lange ließ VW offen, welche Standorte von den Kürzungen konkret betroffen sein würden. Nun gibt eine interne Übersicht Aufschluss: Vor allem der Hauptsitz in Wolfsburg ist laut Automobilwoche betroffen. Allein dort sollen 500.000 Fahrzeuge aus der Produktionsplanung gestrichen werden. Hintergrund ist u.a. die Entscheidung, die Fertigung des Golfs ab Ende 2026 nach Mexiko zu verlagern. Derzeit werden in Wolfsburg jährlich rund 250.000 Golf-Modelle produziert – dieser Anteil fällt weg. Zwar sollen neue Modelle wie der ID.3 und der Seat Cupra Born in die Lücke rücken, doch die Produktionskapazität des Stammwerks schrumpft dennoch massiv.
Werk in Zwickau betroffen – ID.4 geht nach Emden
Auch das Werk in Zwickau ist betroffen: Die Kapazität dort soll um 170.000 Fahrzeuge gekürzt werden. 2024 verließen noch über 200.000 Autos das Werk. Künftig soll dort ausschließlich der Audi Q4 vom Band rollen, während der ID.3 und der Cupra Born nach Wolfsburg und der ID.4 nach Emden wechseln.
Osnabrück vor dem Aus: Rüstungsübernahme im Gespräch
Noch düsterer ist die Lage in Osnabrück. Dort sollen 56.000 Einheiten eingespart werden – bei nur 35.000 produzierten Fahrzeugen im Jahr 2024 ein tiefgreifender Einschnitt. Das T-Roc Cabrio soll dort nur noch bis 2027 gefertigt werden, danach ist die Zukunft des Standorts ungewiss. Spekulationen kursieren, dass Rheinmetall Interesse an einer Übernahme haben könnte – zur Produktion militärischer Fahrzeuge.
Dresden ungewiss, Emden bleibt vorerst verschont
In Dresden, wo 2024 lediglich 5.500 Fahrzeuge produziert wurden, sollen weitere 8.000 Einheiten eingespart werden. Noch ist unklar, wie es mit dem Werk weitergeht – der Konzern arbeitet derzeit an neuen Nutzungskonzepten. Emden dagegen bleibt von den Kürzungen verschont: Dort liefen im letzten Jahr 123.000 Fahrzeuge vom Band.
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