Warren Buffet verkündet Rekordgewinn – und weiß nicht, wohin mit dem Geld
Er ist einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, und hätte eigentlich allen Grund zu jubeln: Seine Gesellschaft hat nun ihren eigenen Gewinnrekord überboten. Doch Warren Buffett (93) freut sich nicht: Es gebe kaum interessante Unternehmen. Er wisse nicht, wo er investieren soll. Und zum Gewinn: Die Zahl sei „schlimmer als nutzlos“.
Der Nettogewinn der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway verdoppelte sich im vierten Quartal auf 37,57 Milliarden Dollar. Damit summiert sich der Jahresgewinn auf 96,2 Milliarden Dollar und übertrifft den alten Rekord aus dem Jahr 2021 um rund 6,3 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn stieg um 21 Prozent auf 37,4 Milliarden.
Der hohe Reingewinn der Holding in Höhe von 96 Milliarden Dollar folgt auf einen Verlust von 23 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Doch Buffett selbst bezeichnete diese Zahl „schlimmer als nutzlos“, da sie von Buchgewinnen und -verlusten verzerrt werde und nur bedingt Aufschluss über das Wirtschaften in einem bestimmten Zeitraum gebe. Im Schlussquartal vergangenen Jahres legte das operative Ergebnis im Jahresvergleich von 6,6 auf rund 8,5 Milliarden Dollar zu.
Kaum spannende Investitionsmöglichkeiten, ob in den USA oder sonstwo
Zurzeit sieht Buffett kaum spannende Investitionsobjekte. In den Vereinigten Staaten gebe es nur „eine Handvoll“ Unternehmen, die bei seiner Holding Berkshire Hathaway für große Sprünge sorgen könnten – und diese hätten er und andere schon lange im Blick.
Im Ausland sieht Buffett gar keine passenden Kandidaten für die Geldanlage. Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF und der Batteriehersteller Duracell. Das Versicherungsgeschäft war im vergangenen Jahr ein Treiber für den Anstieg des operativen Gewinns.
Buffett: Auf Berkshire bleibt Verlass!
Buffett versicherte den Anlegern, Berkshire werde auch langfristig ein gutes Investment sein. Das 900 Milliarden Dollar schwere Konglomerat sei zu einer Festung geworden, die selbst einem beispiellosen finanziellen Kollaps standhalten könne. „Berkshire ist für die Ewigkeit gebaut“, schrieb der 93 Jahre alte Investor im Aktionärsbrief. Allerdings dämpfte er die Erwartungen an den Aktienkurs. Die enorme Größe des Unternehmens lasse „keine Möglichkeit für eine atemberaubende Performance“ zu. Berkshire sitzt derzeit auf Barbeständen von 167,6 Milliarden Dollar – auch das ein Rekordwert.
Buffett bekräftigte, der derzeit stellvertretende Konzernchef Greg Abel werde ihm einmal nachfolgen. Mit warmen Worten ging Buffett zudem auf den früheren Berkshire-Ko-Chef Charlie Munger ein, der im November im Alter von 99 Jahren gestorben war. Munger habe ihn einst gedrängt, „wunderbare Unternehmen zu fairen Preisen zu kaufen, anstatt faire Unternehmen zu wunderbaren Preisen“. Der Verstorbene sei der wahre Architekt von Berkshire Hathaway gewesen, betonte Buffett. Für ihn selbst sei Munger „teils ein älterer Bruder, teils ein liebevoller Vater“ gewesen.
Kommentare