Investorenlegende Warren Buffett warnt vor einer "erheblichen Inflation", die nicht vorübergehend sein wird
Die Angst vor steigender Inflation ist wieder da. Während die Federal Reserve und US-Finanzministerin Janet Yellen die Teuerung für vorübergehend halten, rechnet Investorenlegende Warren Buffett mit einer nicht nur temporären Inflation.
Nun ist die Inflationsangst zurück. Rohstoffpreise sind weltweit massiv gestiegen. Selbst Wallstreet-Banken, die zunächst von einer allzu starken Teuerung nichts wissen wollten, mahnen zur Vorsicht. Zum Lager der Inflationswarner gehört nun auch Investorenlegende Warren Buffet. “Es ist fast ein Kaufrausch”, sagte der 90-jährige. “Die Leute haben Geld in der Tasche und zahlen höhere Preise.” Er sehe eine “sehr beträchtliche Inflation” bei den Unternehmen seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway. “Wir haben neun zusätzliche Bauunternehmen”, unterstrich er. “Wir bauen also wirklich eine Menge Häuser. Die Kosten sind einfach gestiegen, gestiegen, gestiegen. Die Stahlkosten, wissen Sie, sie steigen einfach jeden Tag.”
Kupferpreis binnen eines Jahres fast verdoppelt
Die sich beschleunigende Inflation in letzter Zeit hängt Analysten zufolge unter anderem mit der steigenden Nachfrage und Problemen bei einigen Lieferketten zusammen. Sämtliche Rohstoffpreise steigen zurzeit massiv. Kupfer, Nickel, Blei, Aluminium und Palladium sind binnen eines Monats um mehr als zehn Prozent teurer geworden. Der Kupferpreis hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Auch Agrarrohstoffe werden teuer: Bei Mais beträgt der monatliche Preisanstieg 36 Prozent (141 Prozent gegenüber Vorjahr), bei Weizen 22 Prozent (44 Prozent gegenüber Vorjahr).
Während Spekulanten auf weiterhin steigende Preise wetten, wiederholte der Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, vergangene Woche, dass er mit einer vorübergehend höheren Inflation rechnet, die sich dann wieder auf dem 2-Prozent-Ziel der Zentralbank einpendelt.
Buffett sieht das anders. Die unerwartet schnelle Erholung von der Corona-Krise führte Buffett auf die raschen Stützungsmaßnahmen der Fed und der US-Regierung zurück. Sie hätten dazu beigetragen, dass sich 85 Prozent der Wirtschaft auf der Überholspur befänden. Mit der Rückkehr des Wachstums bei weiterhin niedrigen Zinsen erhöhten allerdings die Preise, sagte Buffett voraus. In der Folge gebe es höhere Inflation als vor sechs Monaten erwartet.
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