Grund dafür sind nicht nur fehlende gesetzliche Grundlagen auf Bundesebene, sondern auch wachsender Widerstand gegen den Standort selbst. Geplant war der Produktionsstart ursprünglich für das Jahr 2026. Doch daraus wird vorerst nichts.

Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, bringt die Misere auf den Punkt: „Ich traue mir seriös nicht zu sagen, wann wir mit der Produktion starten können. Das hängt davon ab, wann wir die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür haben werden.“ Gemeint ist damit insbesondere das seit Jahren angekündigte Wasserstoffgesetz des Bundes, das zentrale rechtliche Weichen stellen sollte – bislang jedoch auf sich warten lässt.

Streit um Standort: Wasser oder Energie?

Neben der regulatorischen Unsicherheit steht auch die Wahl des Standorts in der Kritik. Das Werk soll auf der Parndorfer Platte errichtet werden – einer Region, die zu den trockensten Gebieten Österreichs zählt. Die Landwirtschaft ist dort nur mithilfe künstlicher Bewässerung möglich. Kritiker argumentieren, dass das Wasserstoffwerk vor Ort unter keinen Umständen errichtet werden darf.

Die Burgenland Energie weist die Vorwürfe jedoch zurück und verweist auf langjährige Abstimmung mit dem Wasserleitungsverband Nord. Vorstand Sharma versichert: „Der Wasserleitungsverband hat uns bestätigt, dass dieser Standort geeignet ist. Und dass wir deutlich weniger Wasser entnehmen, als die Landwirtschaft.“ Nach Ansicht des Unternehmens sei die Versorgung sichergestellt – und die Kritik überzogen.

Widerstand wächst: Bürgerinitiative formiert sich

Doch der Gegenwind kommt nicht nur von Landwirten. Nur rund 450 Meter vom geplanten Werksgelände entfernt liegt die Wohnsiedlung Friedrichshof. Dort hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen das Projekt stemmt. „Es wird ja nicht nur ein Werk, sondern auch die Infrastruktur dafür gebaut. Es werden Tanklastwagen fahren, die brauchen neue Straßen. Es wird also sehr massiv in die Natur eingegriffen“, warnt Gundula Neumann im Gespräch mit dem ORF.

Jacqueline Fedy ergänzt: „Die Landschaft müsse bewahrt werden.“ Der Natur- und Vogelschutz stehe ebenso auf dem Spiel wie die Lebensqualität vor Ort. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden: Wasserstoff könnte die Energiequelle der Zukunft sein. Wenn Österreich sich nun rechtzeitig in diesem Sektor positioniert, könnte das druchaus von Vorteil sein.