Wegen FManipulation von E-Mails: Ex-SAP-Betriebsratschef steht vor Rauswurf
Nach internen Untersuchungen steht Ralf Ziegler, dem früheren Vorsitzenden des deutschen Software-Riesen SAP, das Wasser bis zum Hals. Der Topmanager soll Urlaub nicht korrekt abgerechnet haben und in diesem Zusammenhang E-Mails manipuliert haben.
Der frühere Vorsitzende des SAP-Betriebsrats, Ralf Zeiger, steht vor dem Rauswurf aus dem Unternehmen. Ein Sprecher des Software-Konzerns mit Sitz in Walldorf sagte am Mittwoch zu entsprechenden Informationen aus Betriebsratskreisen: “Wir bestätigen, dass der Betriebsrat der SAP SE der außerordentlichen Kündigung des ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden zugestimmt hat.” Man werde nun die nächsten Schritte einleiten. Details wurden nicht genannt.
Zeiger erst vor kurzem zurückgetreten
Betriebsratsmitglieder genießen in Deutschland ebenso wie in Österreich einen besonderen Kündigungsschutz. Zeiger hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt von dem Posten erklärt. Der SAP-Sprecher sagte nun weiter: “Höchste Sorgfalt, Corporate Governance sowie der Schutz der Privatsphäre der Beteiligten stehen hierbei im Mittelpunkt.” Sowohl gegen Zeiger als auch gegen einen weiteren Betriebsrat hatte das Unternehmen bereits interne Untersuchungen eingeleitet.
Ermittlungen wegen Lohnbetrugs gegen Kollegen
Der nun vor der Kündigung stehende Zeiger soll im Zuge einer Untersuchung gegen einen Betriebs- und Aufsichtsratskollegen in “mehrfacher Weise eine Aufklärung erschwert, Indiztatsachen unterdrückt” und dabei versucht haben, “die Ermittlung der Wahrheit zu verhindern”, heißt es in der dpa vorliegenden Unterlagen. Gegen Zeigers Kollegen ermittelt SAP intern nach dem Hinweis eines Whistleblowers wegen Verdachts des Lohnbetrugs. Er soll mutmaßlich Urlaub genommen haben, ohne diesen korrekt abzurechnen. Der frühere Betriebsratschef soll demnach in diesem Zusammenhang E-Mails manipuliert haben. (APA/dpa)
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