Weltbank stoppt Zahlungen an Afghanistan
Angesichts der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan friert die Weltbank – bislang einer der wichtigsten Geldgeber für örtliche Entwicklungsprojekte – ihre Zahlungen an eines der ärmsten Länder der Welt vorerst ein. Allein im Februar 2021 hatte die Weltbank rund 940 Millionen Dollar für Afghanistan-Projekte ausgegeben.
Nach der Machtübernahme der Taliban friert die Weltbank neue Auszahlungen für ihre Hilfs- und Entwicklungsprojekte in Afghanistan vorerst ein. “Wir sind tief besorgt angesichts der Lage in Afghanistan und der Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Landes, insbesondere für Frauen”, erklärte ein Sprecher der Weltbank am Dienstag (Ortszeit). Das weitere Vorgehen werde mit der internationalen Gemeinschaft und Partnern der Entwicklungszusammenarbeit abgestimmt werden.
Es gehe darum, Wege zu finden, wie die in Afghanistan mit harter Arbeit erzielten Fortschritte bewahrt werden könnten und wie man die Menschen dort weiter unterstützen könne, erklärte der Sprecher der internationalen Organisation weiter.
Weltbank gab allein im Februar 940 Millionen Dollar für Afghanistan-Projekte aus
Die Weltbank war für Afghanistan – eines der ärmsten Länder der Welt – bisher ein wichtiger Geldgeber für Entwicklungsprojekte. Sie unterstützte Afghanistan von 2002 bis April dieses Jahres nach eigenen Angaben mit Hilfen von fast fünf Milliarden US-Dollar. Im Februar gab es demnach zwölf Projekte in Afghanistan mit einem Volumen von rund 940 Millionen Dollar, hinzu kamen weitere Vorhaben in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Fonds für den Wiederaufbau.
Der ebenfalls in Washington ansässige Internationale Währungsfonds (IWF) hatte bereits vergangene Woche angekündigt, die Zusammenarbeit mit Afghanistan bis auf Weiteres zu pausieren. Die Taliban haben Mitte August die Macht in Afghanistan übernommen, werden bisher aber noch nicht international als neue Regierung anerkannt.
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